Auch in der kommenden Spielzeit geht Deutschlands größte private Sprechbühne weiter neue Wege: Tanz, Talkshows und Poetry-Slam-Abende.

Hamburg. Isabella Vértes-Schütters Motto für die kommende Spielzeit am Ernst-Deutsch-Theater lautet "Aufbruch". Doch das gilt nicht nur für die Figuren in den ausgewählten Stücken, das Theater praktiziert den Aufbruch bereits erfolgreich in seiner Öffnung für andere Sparten. Neben Schauspiel für Jung und Alt bietet es auch Tanz (Auftritte des Bundesjugendballetts), musikalische Projekte, Talkshows und - mit besonders großem Zulauf - Poetry-Slam-Abende. Erstmals wird auch die freie Gruppe Parallelaktion in Residenz drei Projekte am Theater entwickeln, unterstützt durch die Bundeskulturstiftung mit ihrem "Doppelpass"-Programm, das Kooperationen zwischen Off-Szene und Stadttheater fördert.

Aufgrund des Spitzenbesuchs bei Poetry-Slams und der "Werkstatt der Kreativität" der Neumeier-Ballettschüler rechnet der kaufmännische Direktor Jens-Peter Löwendorf mit einer Steigerung der Platzauslastung in der laufenden Spielzeit um fünf Prozent gegenüber der Saison 2010/11 - mit 70 Prozent und 180 000 Besuchern in 380 Vorstellungen. Eine Bilanz ohne Minus.

+++ Starke Frauen auf der Bühne des Ernst-Deutsch-Theaters +++

Vertés-Schütter spielt in der Eröffnungsinszenierung "Sippschaft" von Nina Raine. Das Familienstück in deutscher Erstaufführung thematisiert Behinderung. Als Plädoyer für die Notwendigkeit, sich gegen totalitäre Vereinnahmung zu wehren, begreift sie Eugène Ionescos "Die Nashörner" (Premiere 11.10., mit Konstantin Graudus).

Drei, mit so bekannten wie hochkarätigen Darstellern besetzte Dialog-Stücke setzen einen Akzent: Sie handeln von Künstlerproblematik und Künstlerpaaren. George Bernard Shaw (Dieter Mann) und Stella Patrick Campell (Thekla Carola Wied) liefern sich in Wolf-Dietrich Sprengers Bearbeitung und Regie von "Geliebter Lügner" brillante Wortwechsel. Einst verheiratet, nun getrennt, treffen sich die Schauspieler Lies (Suzanne von Borsody) und Richard (Guntbert Warns) wieder in Maria Goos' Duell "Der letzte Vorhang". Judy Winter schließlich widmet sich - nach "Marlene" - in Fred Breinersdorfers Knef-Biografie "Der Teufel und die Diva" singend und mit Peter Kremer spielend unserer "Hilde"

Entdecken Sie Top-Adressen in Ihrer Umgebung: Theater in Hamburg-Uhlenhorst