Marion Braun verlässt den Sender zum 30. April. Mitarbeiter berichten, sie habe darüber geklagt, dass Intendant Marmor ihr in den Rücken gefallen sei.

Dicke Luft beim NDR: Personalchefin Marion Braun verlässt den Sender zum 30. April. Wie mehrere Mitarbeiter übereinstimmend berichten, habe sie darüber geklagt, dass Intendant Lutz Marmor ihr in den Rücken gefallen sei. Der Konflikt entzündete sich demnach an der geplanten Neuorganisation der NDR-Gleichstellungsstelle, die Braun im Auftrag des Intendanten mit dem Personalrat aushandeln sollte. Zwischen der Personalchefin und den Arbeitnehmervertretern soll es in einigen Punkten Differenzen gegeben haben. So habe der Personalrat für eine zusätzliche halbe Stelle für die Gleichstellungsbeauftragte plädiert, was Braun abgelehnt haben soll. Daraufhin habe der Personalratsvorsitzende Marmor eingeschaltet, der dessen Wünschen - zum Verdruss der Personalleiterin - im Wesentlichen nachgekommen sei. Braun kam 2009 zum NDR. Ihr Vertrag sollte eigentlich dieser Tage verlängert werden. Offiziell sprechen beide Seiten von einer "einvernehmlichen Trennung", deren Gründe sie nicht kommentieren wollen. Braun sagt, sie habe ihre Zeit im NDR " als positiv erlebt".

Nach einem Test in Baden-Württemberg werden die Sender der ProSiebenSat.1 Media AG voraussichtlich ab Ende April in einem dreimonatigen Pilotversuch auch in Nordrhein-Westfalen dezentrale Werbung ausstrahlen. Lokale Radiostationen und Zeitungsverleger lehnen es strikt ab, dass bundesweit operierende TV-Sender regionale Reklame zeigen. Sie fürchten ums eigene Werbegeschäft. Der Versuch in Nordrhein-Westfalen erfolgt auf Basis einer Experimentierklausel der dortigen Mediengesetzgebung. Einziger Werbekunde ist der Kabelnetzbetreiber Unity Media. Jürgen Brautmeier, der Direktor der zuständigen Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen hält dezentrale Werbung im Regelbetrieb für nicht genehmigungsfähig. ProSieben Sat.1 sieht das anders. Während des Tests wollen beide Parteien versuchen, ihre Positionen anzunähern.

Studio Hamburg Produktion ruft mit der Riverside Entertainment GmbH eine neue Tochtergesellschaft ins Leben, die Unterhaltungsshows, Talks, Magazine und Comedy produzieren soll. Die bisher für dieses Geschäftsfeld verantwortliche Tochter Blondheim TV geht in Riverside Entertainment auf. Neben dem bisherigen Blondheim TV-Chef Guido Thomsen wird Rolf Hellgardt die Geschäfte der neuen Firma führen. Der Lebensgefährte von Monica Lierhaus kommt von der Produktionsgesellschaft White Balance.

Ein Personalcoup ist Lutz Marmor geglückt: Neue persönliche Referentin des NDR -Intendanten wird Anna Marohn, die aus der Wirtschaftsredaktion der "Zeit" kommt. Erst kürzlich nahm das Fachblatt "Medium Magazin" sie in seine Liste der wichtigsten Journalisten unter 30 auf und machte ihr Konterfei zum Titelbild. Neuer Leiter der Intendanz wird Hendrik Lünenborg, zuletzt Chef vom Dienst und stellvertretender Leiter der Jugendwelle N-Joy.

Die Sendeplätze der abgesetzten "Harald Schmidt Show" sind bereits wieder vergeben. Dienstags wird Sat.1 um 23.15 Uhr Reportagen zeigen, mittwochs Reportagen und Dokumentationen und donnerstags US-Serien.

Marc Schüling, zuletzt freier Markencoach für Kunden wie Hennessy, Belvedere und Görtz, wird neuer Geschäftsführer des Trendbüros. Schüling soll die Hamburger Agentur neu ausrichten und internationalisieren. Geplant sind für die Zukunft, in Kooperation mit der Mutteragentur Avantgarde, insbesondere Aktivitäten in China, Russland, Indien und Brasilien.