Der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse hält eine millionenschwere Kofinanzierung durch den Bund für Erfolg versprechend

Hamburg. Mit gleich mehreren Kulturinitiativen haben sich CDU-Bürgerschaftsabgeordnete zu Wort gemeldet. Für das wichtigste dieser Projekte macht sich zudem der CDU-Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse stark. Im Kern geht es um zwei Themenbereiche: um das seit Jahren diskutierte, aber bislang als unfinanzierbar geltende neue Hafenmuseum und um die Hamburger Sternwarte Bergedorf, die als Aspirant für das Unesco-Weltkulturerbe gilt.

Das bisherige Hafenmuseum Hamburg auf dem Kleinen Grasbrook ist eine Außenstelle des Museums der Arbeit. Es befindet sich im Schuppen 50 A, verfügt über eine Vielzahl historischer Sachzeugen und bindet in seine Arbeit Ehrenamtliche ein, die ihr Berufsleben früher im Hafen verbracht haben. Schon seit einem Jahr liegt jedoch ein Masterplan des Architekten Andreas Heller für ein Deutsches Hafenmuseum vor, das sich zu einem großen Besuchermagneten für Hamburg entwickeln könnte. Da dessen Realisierung jedoch mindestens 60 Millionen Euro kosten würde, wird das Projekt gegenwärtig kaum weiterverfolgt.

Rüdiger Kruse hält es jedoch für Erfolg versprechend, Bundesmittel dafür zu akquirieren, zumal es sich um ein Vorhaben von nationaler Bedeutung handele. "Ähnlich wie die Zeche Zollverein und die Völklinger Hütte, die Deutschlands Geschichte in Bergbau und Stahlindustrie dokumentieren, könnte ein Hafenmuseum die Bedeutung des Seehandels in den originalen Räumen und inmitten des aktiven Hafengeschehens darstellen", sagte Kruse, der Berichterstatter für Kultur im Haushaltausschuss des Bundestages ist. Seiner Meinung nach könnte eine Kofinanzierung durch den Bund ein Drittel, vielleicht sogar die Hälfte der Investitionssumme erbringen. Kruse ist zuversichtlich, dass sich auch Sponsoren aus der Wirtschaft finden würden.

Die Bürgerschaftsabgeordneten Dieter Wersich und Andreas Wankum flankieren Kruses Vorschlag mit drei Anträgen, die sich ebenfalls auf das Hafenmuseum beziehen. Da drei historische Gebäude auf dem Kleinen Grasbrook außerhalb der Schutzanlagen liegen, fordern sie deren Einbeziehung in den Hochwasserschutz. Die dafür notwendigen zwei Millionen Euro sollten aus dem Sanierungsfonds 2020 erbracht werden. Außerdem fordern sie den Senat auf, 700 000 Euro aus den zu erwartenden Einnahmen der Kulturtaxe für den Bau eines Anlegers am Kleinen Grasbrook zur Verfügung zu stellen, damit das Museumsareal künftig per Barkasse sicher erreicht werden kann. Weitere Mittel in Höhe von 250 000 Euro aus der Kulturtaxe sollten für die mediale Darstellung von Zeitzeugenberichten aus dem Bereich des Hafens verwendet werden.

Schließlich setzt sich der Bergedorfer Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Gladiator dafür ein, dass der Senat eine Million Euro für die dringend notwendige Sanierung des großen Linsenfernrohrs der historischen Sternwarte in Bergedorf zur Verfügung stellt. Auch diese Summe könne aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 zur Verfügung gestellt werden.