Axel Prahls Debüt-Album trägt den Titel “Blick aufs Mehr“ – weder Tiefe noch Takt waren damit bei seinem Auftritt am Montag offenbar gemeint.

Hamburg. Wer bislang dachte, dass "Tatort"-Kommissare mit ihren Auftritten in der quotenträchtigsten Sendung im deutschen Fernsehen ausgelastet sind, wurde am Montagabend im ausverkauften St.-Pauli-Theater eines Besseren belehrt: Sie können auch singen. Und Gitarre spielen. Sie nehmen ihre Lieder auf und präsentieren sie in Begleitung eines Orchesters auf deutschen Kleinkunstbühnen.

Axel Prahls Debüt-Album trägt den Titel "Blick aufs Mehr" - weder Tiefe noch Takt waren damit am Montag offenbar gemeint. Ist ja schön, wenn Prahl auf der Bühne den Proll gibt, säuft und raucht. Aber was bringen Parodien auf die 2009 an Krebs gestorbene Tänzerin Pina Bausch? Weiß Prahl nicht, wer das ist? Oder sollte das lustig sein?

Etwa auf diesem Niveau hielt sich der Abend auch musikalisch. Während Prahl im ersten Teil die Musik der anderen spielte (Die Beatles, George Gershwin, Rio Reiser), präsentierte er im zweiten Teil seine eigene: beliebte Versatzstücke der Schlager- und Shanty-Geschichte. Dabei kamen auch bewährte Tricks aus über 100 Jahren Kreuzfahrtschiff-Animation zum Einsatz. Zwei Zugaben, viel Applaus. Das St.-Pauli-Theater kündigte ein Zusatzkonzert für den 29. Oktober an.