Was hat eigentlich Markus Peichl, der neue Redaktionsleiter von “Gottschalk live“, vor? Was will er an der Sendung verändern?

Immer konkreter werden die Pläne von Helmut Thoma für sein Volks-TV . Der ehemalige RTL -Chef will die Ballungsraumsender Hamburg 1 , TV Berlin , NRW TV , Rhein Main TV und BW Family TV mit einem attraktiven Mantelprogramm beliefern. Zu Details schweigt er sich nach wie vor aus. Nur so viel: Thoma will vor allem ein junges Publikum ansprechen. Es soll "interaktive Elemente" geben und auch irgendwie um Social Media gehen. Obwohl die Finanzierung noch nicht zu 100 Prozent steht (Thoma rechnet in den nächsten 14 Tagen mit den letzten bindenden Zusagen), gibt es schon einen Zeitplan: Bereits kommenden Monat wird Volks-TV ein Sendesignal via Satellit verbreiten. Auf Sendung soll das Thoma-Projekt im April gehen. Geplant ist, dass die Ballungsraumkanäle täglich "16 bis 18 Stunden" Programm von Volks-TV ausstrahlen. In der Anfangsphase werde es, so Thoma, bei Sendern, die vertraglich noch an andere Zulieferer gebunden sind, weniger sein. Die Kernsendezeit der Kanäle am frühen Vormittag und am Vorabend soll auch künftig deren Eigenproduktionen vorbehalten sein. Was dies alles konkret für Hamburg 1 bedeutet, ist unklar. Bei dem Sender von der Rothenbaumchaussee war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Was hat eigentlich Markus Peichl , der neue Redaktionsleiter von "Gottschalk live" , konkret vor? "Die Sendung muss verlässlicher werden", sagt er. "Der Zuschauer wird künftig wissen, was ihn erwartet." Eines der Probleme sei, dass Thomas Gottschalk derzeit "noch nicht auf dem Bildschirm zeigt, was er kann". Peichl vergleicht den Moderator mit einem Auto, das 400 PS unter der Motorhaube hat, aber nur 30 PS auf die Straße bringt: "Meine Aufgabe ist es, Fehlzündungen zu beseitigen, damit der Motor wieder läuft." Das gehe "nicht von heute auf morgen". Peichl, der seine Berliner Galerie wegen des neuen Jobs nicht aufgeben will, verspricht aber, dass es bis zum Ende der ersten Staffel des Talks im Juni "signifikante Änderungen" geben wird.

Vergangene Woche bekamen die Mitarbeiter von ARD-aktuell , die "Tagesthemen" und "Tagesschau" produzieren, Post von WDR -Intendantin Monika Piel und NDR -Intendant Lutz Marmor . Das Schreiben war eine Reaktion auf ein Fax der Mitarbeiter vom 3. Februar, in dem sie ihrer Sorge Ausdruck verliehen hatten, dass die Gespräche, die die Intendanten derzeit mit den Zeitungsverlegern führen, eine Reduzierung des Online-Angebots der "Tagesschau" zum Ergebnis haben könnten. Piel und Marmor schreiben nun, dass es bei den Gesprächen "nicht primär um tagesschau.de bzw. die 'Tagesschau'-App " gehe. In einem "Bündnis für Qualitätsjournalismus" wolle man vielmehr versuchen, sich "wechselseitig zu stärken". Gemeinsame Gegner seien Google und Telekommunikationsunternehmen. Ob das die Verlage auch so sehen? Schließlich hatte deren Klage gegen die 'Tagesschau'-App die Gespräche erst veranlasst. Allerdings hatte sich zuletzt eine Kompromisslinie abgezeichnet, nach der sich die Sender auf ihren Online-Portalen vorrangig auf "Video und Audio" konzentrieren, während die Angebote der Verlage eher "text- und fotogeprägt" sein sollen, wie es in dem Brief der beiden Intendanten heißt.