"Aber sonst ist eigentlich nicht viel passiert" - was für ein schöner Titel! Und passend, wenn man an die norddeutsche Provinz denkt. Das allerdings genau deshalb, weil "nicht viel" am Ende doch eine ganze Menge sein kann. In Dietrich von Horns unterhaltsamem Episodenroman trifft der Leser auf die Bewohner eines kleinen Ortes an der Peripherie. Und wie die in ihrer kleinen Welt schon große Dramen erleben, davon erzählt Dietrich von Horn mit norddeutschem Mutterwitz.

Ein kurzer Auszug:

AB UND ZU SCHIEBT STEFAN Opa Hermann in seinem Rollstuhl durch die Rathausstraße. Dort treffen sie ein paar Freunde von Matthias. Stefan grüßt sie. Opa sagt: "Sind das deine Freunde? Häng doch nicht mit diesen Typen rum. Von denen kannst du doch nur dummes Zeug lernen. Mach was Vernünftiges, geh doch in den Sportverein und spiel Fußball, oder geh meinetwegen zur freiwilligen Feuerwehr oder in den Schützenverein."

Stefan sagt: "Opa, das ist doch völlig uncool."

Opa sagt: "Woher willst du das denn wissen. Bevor du etwas beurteilst, musst du es doch ausprobiert haben. Vielleicht ist es ja richtig cool da. Richtig cool bist du doch erst dann, wenn du ganz bei dir bist, wenn du dich genau kennst. Versuch doch nicht, cool zu sein. Das ist nämlich verdammt uncool."