Die Kulturstiftung warb im Hansa-Theater um Förderer. Doch auf der Bühne wurde nur wenig von den Projekten gezeigt, die die Stiftung unterstützt.

Hamburg. Ja, das Programm war unterhaltsam, und ja, das Hansa-Theater erschien am Montagabend, als draußen die Kälte klirrte, so kuschelig plüschrot, dass man sich nur allzu gern in die Sessel fallen ließ, um dem Überraschungsabend zu folgen, mit dem die Hamburgische Kulturstiftung auf ihre Arbeit und Förderprojekte aufmerksam machen wollte. Doch was sich dann auf der Bühne präsentierte, zeigte nur wenig von den 70 Projekten, die die Kulturstiftung alljährlich aus den 300 Anträgen auswählt und unterstützt.

Barbara Auer las aus dem "Kleinen Nick", die Hamburger Choreografin Antje Pfundtner tanzte ein Solo mit drei Armen, der schwedische JazzpianistJacob Karlzon spielte eigene Kompositionen und begleitete die schwedische Jazzsängerin Viktoria Tolstoy - eine echte Ururenkelin des großen Russen. Und dann begeisterte auch noch der Jongleur Paul Ponce mit seinen Hut- und Kegelkunststücken die Zuschauer. Ein Künstler, der das reguläre Programm des Hansa-Varieté-Theaters bestreitet. Am Schluss sang Peter Jordan, den man von den großen Bühnen Hamburgs her kennt. Autor Jochen Schmidt las Lustiges.

Wo aber blieb das Spezifische, das die Kulturstiftung auszeichnet? Keine Frage: Die Stiftung, 1988 gegründet und leider mit zu geringem Grundkapital versehen, wird in Hamburgs Kulturleben dringend gebraucht. Ob es aber sinnvoll ist, für die wichtige und vielfältige Arbeit der Stiftung mit einem Musikvortrag des Duos Luxa zu werben, bei dem den gutwilligsten Zuhörern die Kombination von "Katze" und "Musik" nicht mehr aus dem Kopf ging, ist fraglich. Nett waren die Kinder des Mandolinenorchesters und die Mädchentanzgruppe Ruff Monkeys. Worin aber unterscheiden sie sich von dem, was beispielsweise die Jugendmusikschule veranstaltet? Man hätte sich mehr und Profilierteres gewünscht, das durch die Kulturstiftung erst zum Leben erweckt wurde. 181 Mitglieder hat der Freundeskreis der Kulturstiftung bisher. Für einen Jahresbeitrag von 500 Euro ist man dabei. Auch Donatoren und Mäzene sind gesucht.

Wie sagte Claus Budelmann vom Freundeskreis der Kulturstiftung zu Beginn des Abends, als er erklärte, wie man Spender motiviert: "Sei charmant und hemmungslos." So hätten wir uns den Abend gewünscht.

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