Auf Hamburgs Bühnen geht es am Wochenende märchenhaft zu, im Altonaer Museum bei einer großen Zahlenreise wird es mathematisch.

Theater für Kinder. Die großen Häuser der Stadt starten mit Premieren ins Theaterjahr 2012, da lassen die Bühnen für Kinder die Winter- und Weihnachtszeit an diesem Wochenende noch ein bisschen nachklingen. Das Theater für Kinder etwa spielt mit "1001 Nacht" eine wundersame, fantasievolle Reise ins Morgenland, und auf dem Theaterschiff Batavia muss das tapfere Schneiderlein nicht nur sieben Fliegen auf einen Streich töten, sondern gleich drei lebensgefährliche Aufgaben bestehen.

Als wären die Geschichten aus "1001 Nacht" nicht schon verzaubernd genug, wendet im Theater für Kinder Autorin Barbara Hass noch einen zusätzlichen Trick an: Sie macht den quirligen, kecken Geist Dschinni aus dem Zyklus "Kaufmann und Dschinni" zu der eigentlich Hauptfigur. Die kluge und zugleich selbstbewusste Märchenerzählerin Schahrasad, vielen besser bekannt als Scheherazade, bringt zwar mit ihren Erzählungen den Sultan Schariyar zur Besinnung und rettet damit ihr Volk, doch ist Dschinni (Constance Stock) der eigentliche Star.

Der orientalische Geist öffnet die beiden golden glänzenden Buchdeckel, und schon spannt sich zwischen ihnen ein nachtblau schimmernder Sternenhimmel mit Sichelmond (Bühne: Katrin Kegler). Dschinni führt dann in der Inszenierung von Claus Gutbier durch die vier Episoden und schlüpft auch gleich in unterschiedliche Figuren. So auch Schahrasad (Luisa Taraz). Ein Tuch - turbanartig um den Kopf gebunden - etwa macht sie zu dem verwegenen Seefahrer Sindbad, den Dschinni als Matrose begleitet.

Die malerischen Bilder und Kostüme, das spielfreudige Ensemble und der Klangzauber von Nikolai Rimski-Korsakows "Scheherazade" in der Fassung für Klavier zu vier Händen live vorgetragen von Erike Kirsch und Michele Schröder machen dieses Stück zu einem großartigen Ausflug in den Orient längst vergangener Zeiten. Zu sehen ist es am Sonnabend und Sonntag jeweils um 14.30 Uhr.

Zurück ins Abendland geht es am Sonntag auf dem Theaterschiff Batavia, und zwar zum "Tapferen Schneiderlein" nach dem Märchen der Brüder Grimm in einer Fassung von Hannes Grabau. Und auch wenn die Geschichte des mutigen, zugleich gewitzten und etwas großmütigen Schneiderleins hinlänglich bekannt ist, so macht sie doch immer wieder Spaß und macht vor allem Mut, trotz nicht gerade optimaler Voraussetzungen, sein Glück in der Welt zu versuchen.

Mit viel Witz und natürlich ebenso viel Verstand setzt das Batavia-Ensemble das Märchen über den Glauben an sich selbst und die abenteuerliche Eroberung einer Prinzessin in Szene.

Wer es etwas nüchterner mag und sich dennoch in ferne Länder und andere Zeiten begeben will, kann am Sonnabend (15 Uhr) oder Sonntag (11.30 Uhr) im Altonaer Museum auf Zahlen-Reise gehen.

Das Schiff "Altonia" steuert das alte Rom, das alte Ägypten, Indien und Konstantinopel an. Zu entdecken gibt es das Abenteuer Mathematik. Auf der Tour lässt sich entdecken, was Zahlen mit dem menschlichen Körper zu tun haben oder mit welchen Tricks man sich das Zählen und Rechnen leichter machen kann. Auf den 90-minütigen Führungen begeben sich Museumspädagogen zusammen mit der ganzen Familie auf Entdeckungsreise.

"1001 Nacht" Sa 14.1. und So 15.1, jeweils 14.30, Theater für Kinder (S Altona + Bus 20, 25), Max-Brauer-Allee 76, ab 5 J., Karten zu 14,- unter T. 38 25 38; www.theater-fuer-kinder.de

"Das tapfere Schneiderlein" So 15.1., 16.00, Theaterschiff Batavia (S Wedel), Brooksdamm 1, ab 4. J., Karten ab 7,50, T. 04103/858 36; www.theaterschiff-batavia.de

"Zahlen-Reise - Familienführung" Sa 14.1., 15.00 und So 15.1. 11.30, Altonaer Museum (S Altona), Museumstr. 23, Eintritt 6,-, Kinder bis 17 J. frei, T. 428 11 15 92; www.altonaermuseum.de