Malen, spielen, rechnen - auch an diesem Wochenende bieten die Häuser wieder spezielle Aktionen für Kinder und Jugendliche.

Hamburg. Hat nach all der Hektik in der Vorweihnachtszeit und zum Jahreswechsel eigentlich noch jemand Lust auf Weihnachtsmärchen? Für all diejenigen, die nach Theaterbesuchen mit Oma und Opa oder Tante und Onkel Neues entdecken wollen, lohnen sich am ersten Januar-Wochenende mehrere Angebote in den hiesigen Museen. Und wer weiß schon, dass das Museum für Kunst und Gewerbe eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Tasteninstrumenten hat?

Mehr als 150 Cembali, Spinette und Klaviere stehen im Haus am Hauptbahnhof. Der Mäzen und Musikunternehmer Andreas Beurmann, Mitbegründer der Schallplattenfirma Miller International (mit dem Label Europa), hatte bei der Überlassung Wert darauf gelegt, dass die Instrumente spielbar bleiben und dem Publikum vorgeführt werden. Diesem Zweck dient die Reihe "Pianoon" in der Sammlung historischer Tasteninstrumente. Weil dort ein ganz besonderer Rahmen herrscht, dürfte Sergei Prokofjews sinfonisches Kindermärchen "Peter und der Wolf" für Jung und Alt ein Genuss werden. Jedes Instrument drückt eine Figur der Geschichte aus. Es spielt das Bläserquintett Il Vento.

Etwas handfester geht es parallel in Barmbek zu. Im Museum der Arbeit heißt es erstmals im neuen Jahr: "Elefanten schleudern!" Dagegen ist das Bleigießen zu Silvester fast ein Klacks. Denn im Museum wird beim Schleuderguss flüssiges Metall in Gießformen gedrückt. An der Gießmaschine können Schmuckstückchen, in diesem Fall kleine Elefanten, produziert und hernach von den Kindern bemalt werden.

Für die ganze Familie ist die gleich zweimal startende Führung im Altonaer Museum. In Zeiten, da kaum noch im Kopf gerechnet wird, kann die "Welt der Zahlen" schon mal einer "Abenteuerreise" gleichen. Auf eben jene geht es mit der Mathematik. Sie durchzieht schließlich den Alltag von Groß und Klein, sei es beim Messen, Tauschen oder der Ermittlung von Werten zur räumlichen und zeitlichen Orientierung. Inwieweit die Beherrschung mathematischer Fähigkeiten Voraussetzung zur Entwicklung von Hochkulturen ist, etwa von der Erarbeitung kalendarischer Systeme bis zu Bauwerken wie historischer Pyramiden, erklärt jeweils ein Museumsmitarbeiter.

Richtig tierisch geht es dagegen an diesem Sonnabend im Stadtteilhaus Neuwiedenthal zu. Mama Muh ist eine echt verrückte Kuh, die vieles lernen möchte, was auch Menschen können: Angeln, Rad fahren und schwimmen. Als sie auf Krah, einen traurigen Krähenmann, trifft, bahnt sich eine seltsame Freundschaft an. Zu sehen im schwedisch-deutsch-ungarischen Animationsfilm "Mama Muh und die Krähe" von 2009. Und fast ein wenig wie in einem (Weihnachts-)Märchen.

Pianoon: "Peter und der Wolf" So 8.1., 15.00 Museum für Kunst und Gewerbe (U/S Hbf.), Steintorplatz, ab 6 J., Eintritt 8,-/erm. 5,-, Kinder u. Jgdl. unter 18 J. frei; www.mkg-hamburg.de

"Elefanten schleudern!" So 8.1. 13.30-17.00, Museum der Arbeit (U/S Barmbek), Wiesendamm 3, ab 8 J., Eintritt 6,-/erm. 4,-, Kinder u. Jgdl. unter 18 J. frei; www.museum-der-arbeit.de

"Abenteuerreise in die Welt der Zahlen" Sa 7.1., 15.00, So 8.1., 11.30, Altonaer Museum (S Altona), Museumstr. 23, 5 bis 10 J., 6,-/erm. 4,-, bis 18 J. frei, Führung kostenlos; www.altonaermuseum.de

"Mama Muh und die Krähe" Sa 7.1., 15.00, Stadtteilhaus Neuwiedenthal (S Neuwiedenthal + Bus 141, 148), Stubbenhof 15, ab 5 J., Eintritt 1,-