“Ziemlich beste Freunde“ wiederholt den Erfolg von “Willkommen bei den Sch'tis“

Was macht den Erfolg der beiden französischen Filmkomödien aus? Mehr als 20 Millionen Zuschauer haben "Willkommen bei den Sch'tis" ("Bienvenue chez les Ch'tis") gesehen, das rührende Stück von Regisseur Dany Boon über Menschenverbrüderung. Der Film aus dem Jahr 2008 hält den Kinobesucherrekord aller französischen Filme auf dem heimischen Markt. In Deutschland drängten 2,3 Millionen Menschen ins Kino - nach Frankreich das Land mit den meisten Besuchern.

Nun macht sich "Ziemlich beste Freunde" ("Intouchables") auf, den "Sch'tis"-Erfolg zu wiederholen. Nicht nur in Frankreich, auch hierzulande wird das Werk von Eric Toledano und Olivier Nakache sein Publikum finden. Trotz starker Konkurrenten wie David Finchers Stieg-Larsson-Verfilmung "Verblendung", trotz der Oscar-Anwärter "The Artist" und "The Descendants" mit George Clooney. Insgesamt soll der Film in 40 Ländern in die Kinos kommen, darunter ab März in den USA.

Wie die "Sch'tis" ist auch "Ziemlich beste Freunde" eine Komödie mit Sozialanstrich, die unter dem Mantel des Feel-Good-Movies ein ernstes Thema hat. Hier Behinderung, dort regionale, an Rassismus grenzende Vorurteile. Ihr komisches Kapital schlagen diese Filme aus den pointierten Dialogen, trotteligen Figuren, komischen Dialekten.

"Ziemlich beste Freunde" wird in seinem Heimatland längst nicht mehr als Film besprochen, sondern als "phénomène". Ein Film, der nicht in 3-D gedreht ist, der nicht auf spektakuläre Actionszenen setzt, kein weltbewegendes historisches Ereignis verfilmt. Der nur die vermeintlich einfache Geschichte einer unwahrscheinlichen Freundschaft erzählt. Großschauspieler François Cluzet und der Newcomer Omar Sy bilden ein Gespann, wie es die "Sch'tis"-Darsteller Dany Boon und Kad Merad vorgemacht haben. Sie berühren, sie bringen den Zuschauer zum Lachen, gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit.

Französische Soziologen und Philosophen sprechen von einem "Happy-Go-Lucky-Film", eine Aufmunterung in Krisenzeiten. Aber bis ins letzte Detail klären, warum die Franzosen so ein Händchen für große Komödien haben, wird wohl niemand.