Der “Tag der Musik“ hat mit vielen Musikern und wenig Publikum begonnen

Hamburg. Die Bühne der Laeiszhalle war am Donnerstag gleich um ein paar Meter weiter in den Saal hineingewachsen, um den Musikern von fünf Hamburger Jugendorchestern Platz zu bieten, die das Eröffnungskonzert für den "Tag der Musik" bestritten. Obwohl dafür im Parkett ein paar Sitzreihen weichen mussten, war der Saal bei Weitem nicht voll. Die Einstimmgeräusche erreichten beinahe südafrikanisches Fußballstadionniveau, doch dann bändigten die jungen Leute unter der Leitung Muhai Tangs ihre Verve mit ausreichend Disziplin und warfen sich in Brahms' Ungarischen Tanz Nr. 5.

Das YouME!-Sinfonieorchester der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg und das Junge Sinfonieorchester Hamburg unter der Leitung von Christine Schwarz unterhielten die Besucher dann mit einem bleiernen ABBA-Medley, bei dem man sich fragte, ob ein gut instrumentiertes klassisches Stück allen Beteiligten nicht vielleicht mehr zur Freude gereicht hätte. Das Albert Schweitzer Jugendorchester gewann beim Kopfsatz von Schumanns 1. Sinfonie nach etwas wackligen Anfangsmomenten rasch und machte ganz erstaunlich gut Musik.

Auch das Landesjugendorchester Hamburg, das den dritten Satz aus Dvoraks Sinfonie Nr. 7 mitgebracht hatte, erfreute mit einem konturierten und differenzierten Spiel. Vor allem aber gewann das leidenschaftliche und charmante Bekenntnis des italienischen Chefdirigenten Fausto Fungaroli zu musikalischem Humanismus die Herzen der Zuhörer. Clemens Malich überforderte sein Mendelssohn Jugendsinfonieorchester mit dem ersten Satz von Mahlers Titan-Sinfonie, und zum Finale enterte die musikalische Jugend mit Hörnern, Posaunen, Fagotten, Trompeten und Tuben Ränge und Balkone der Halle, um Musik aus dem Film "Fluch der Karibik" zu schmettern.