Ein Sprichwort sagt: "Wenn du etwas erledigt haben möchtest, bitte jemand Vielbeschäftigten." Am besten jemanden wie Friederike Holm. Die 27-Jährige koordiniert für den Hamburger Landesmusikrat den "Tag der Musik", der morgen beginnt - mit Hunderten Einzelveranstaltungen ein Riesenprojekt.

Wer jemals auch nur eine größere Geburtstagsfeier organisiert hat, weiß, dass die wahren Katastrophen kurz vor dem Start eintreten. Holm aber beantwortet auch jetzt noch jede E-Mail prompt und präzise, jeden Anruf mit freundlicher Stimme. Und wirkt im Gespräch ausgeruht; die dunklen, seitlich gescheitelten Haare sitzen perfekt über der eckigen Brille.

An ihrem Arbeitsplatz im Haus der Jugendmusikschule kann Holm den Saxofon- und Akkordeonunterricht hören. "Das ist schon mal ein bisschen lauter", sagt sie und lacht. "Aber so bin ich umgeben von Musik."

Ihr hat sich Holm beruflich wie privat verschrieben. Neben der Projektleitung für den Tag der Musik, die durch ein Stipendium der Haspa-Musikstiftung finanziert wird, studiert die Kulturwissenschaftlerin noch Musikvermittlung an der Detmolder Musikhochschule, arbeitet beim Klassikmagazin "Concerti", singt im Michel-Chor und kümmert sich nebenbei um die Finanzen der "Jungen Symphoniker Hamburg", bei denen sie Geige spielt.

Gegen Stress hat sie ein simples Rezept: "Es sind doch so vielfältige Aufgaben - ich konzentriere mich immer genau auf das, was ich gerade tue." Nur der Sonntag ist ihr heilig. Da liest sie, geht mit Freunden spazieren oder ins Kino und verschwendet keinen Gedanken an die Arbeit: "Ich kann gut abschalten." Man glaubt ihr aufs Wort.