Kann eine Filmhandlung nebensächlich sein, völlig unwichtig sogar? Auf jeden Fall - wie Zhang Yimous Martial-Arts-Meisterwerk "House Of Flying Daggers" (2004) zeigt. Schließlich ist die Jagd auf eine Rebellengruppe im China des neunten Jahrhunderts nur die Kette, an der sich immer neue visuelle Perlen aufreihen. Sattgrüne Bambuswälder, in denen die furchtlosen Kämpfer durch die Lüfte schweben, endlose Schneefelder, auf die kirschrotes Blut tropft, ein üppiger Blätterteich, in dem die schöne Zhang Ziyi ein Bad nimmt: Hier hat fast jedes Bild das Zeug zur spektakulären Postertapete.

Überhaupt Zhang Ziyi: die kämpft nicht nur mit dem Schwert, sondern gibt auch eine unwiderstehliche Verführerin, in der die Glut der Leidenschaft lodert. Was die um ihre Liebe streitenden Filmpartner ebenso verzaubert wie - im wahren Leben - den etwa doppelt so alten Regisseur.

House Of Flying Daggers auf DVD erhältlich; www.sonypictures.com/classics/houseofflyingdaggers