Seinen Tee trinkt Henning Mankell ohne Milch und ohne Zucker. Pur, der reine Geschmack, die Essenz des Getränks. Was schon passt zu einem Mann, der Kriminalromane schreibt, in denen es um das Wesentliche geht, um Leben halt und Tod. Das vor allem.

Mit dem Tod macht Mankell, 1948 in Stockholm geboren, gute Geschäfte. Zwei Millionen verkaufte Kommissar-Wallander-Romane allein in Deutschland, drei Millionen gar in Schweden. Als "Lokomotive für den Verkauf meiner anderen Bücher" betitelt der Mann, der selten lächelt, seine Kriminalromane. Gut zwei Dutzend weitere Romane und Theaterstücke hat er geschrieben. "Meine Kinder" nennt sie Mankell, der seit zwölf Jahren mit Eva Bergman, Tochter der schwedischen Regielegende Ingmar Bergman, verheiratet ist.

Henning Mankell ist der omnipräsente Autor. Er hält europaweit Vorträge, liest aus seinen Büchern, inszeniert Theaterstücke in Mosambik, wo er eine Hälfte des Jahres lebt, Verfilmungen seiner Kriminalromane sind in Kino und Fernsehen zu sehen.

Ein Kapitel ist jetzt allerdings abgeschlossen: In Schweden ist jüngst der letzte Wallander-Roman erschienen, in Deutschland kommt "Der Feind im Schatten" Ende April heraus.

Bleibt nachzutragen die Teesorte, die Mankell trinkt. Earl Grey. Die rauchige Note also. Passt zum Krimi.