Sie lebt in zwei Welten. In Rumänien, wo Ana-Maria Bamberger 1966 geboren wurde und aufwuchs, gilt die Ärztin als bekannte moderne Dramatikerin. In der zweiten Heimat Hamburg hat die Autorin als Krebsforscherin Karriere am Universitätsklinikum Eppendorf gemacht. Die Welt der Kranken und die einer schreibenden Künstlerin spiegeln sich in ihrem Stück "Belvedere". Im "Kontraste"-Programm der Komödie Winterhuder Fährhaus feierte es am Wochenende seine erfolgreiche Uraufführung.

Ana-Maria Bamberger fühlt sich im Schauspiel zu Hause. "Seit ich 14 bin, gehe ich ins Theater", erzählt sie. "Das hielt uns damals in Bukarest unter der Diktatur von Ceausescu am Leben." Dann entdeckte sie die Medizin für sich. Sie promovierte in Kiel und ging für zwei Jahre mit ihrem Mann Christoph - jetzt Leiter des Medizinischen PräventionsCentrums - nach Amerika.

1995 kam sie nach Hamburg, bekam fünf Jahre später ihre Tochter Alexandra. Ein Wendepunkt. "Danach habe ich mein Leben neu entdeckt", sagt die große, sportlich wirkende Frau mit dem offenen Blick. "Ich habe immer gespürt, dass mir das Schreiben gefehlt hat." Seitdem sind fünf Stücke entstanden, die von mehreren Theatern in Rumänien gespielt werden. "Das habe ich letztlich meiner Tochter zu verdanken."