Am Ende war der öffentliche Druck wohl zu groß geworden. Da Museumsfreunde auch Wähler sind, blieb Kultursenatorin Karin von Welck wohl nichts anderes übrig, als die Senatsdrucksache buchstäblich in letzter Minute noch zu ändern und den ursprünglich vorgesehenen Rauswurf der Freundeskreise aus den Stiftungsräten der Museen rückgängig zu machen.

Das ist ein richtiger Schritt, der allerdings nichts daran ändert, dass die noch immer geplante Mehrheit der Stadt in den Entscheidungsgremien unsinnig ist und die Probleme der Museen ganz sicher nicht lösen wird.

Statt auf den Rat engagierter und oft hoch qualifizierter Bürger zu hören, werden künftig weisungsgebundene Behördenvertreter den Ton angeben. Statt selbstständig zu agieren, werden die Museen künftig noch abhängiger von den Vorgaben der Kulturbehörde sein, nicht nur in wirtschaftlichen Belangen. Da passt es ins Bild, dass die Kultursenatorin, wie sie gestern erklärte, bei der Vergabe von Geldern für Sonderausstellungen nach dem "Belohnungsprinzip" verfahren möchte.