Die Intendantin spielt wieder. Isabella Vértes-Schütter hat sich in den letzten Jahren auf die Leitung des Ernst-Deutsch-Theaters konzentriert. Heute Abend steht die 47-jährige Schauspielerin wieder auf der Bühne - bei der Premiere von Wajdi Mouawads "Verbrennungen". "Das ist ja auch mein eigentlicher Beruf", sagt die promovierte Medizinerin lächelnd. "Ich bin ein echtes Theaterkind."

Die Tochter der Sopranistin Helga Pilarczyk, einer international gefragten und führenden Interpretin moderner Opernpartien im Nachkriegsdeutschland, wollte immer Schauspielerin werden. Gesungen hat sie trotzdem. "Ich war im Michel-Chor bei John Neumeiers 'Matthäus-Passion' dabei." Schauspielunterricht nahm sie bei der legendären Lehrerin Anne Marks-Rocke, studierte jedoch nebenbei Medizin - um dann als Dr. med. beim Theater zu landen.

1995 hat sie von ihrem verstorbenen Mann Friedrich Schütter das Theater übernommen. "Wenn du nicht am nächsten Tag dastehst und es in die Hand nimmst, wird es nichts." Sie hat es in die Hand genommen. Mit Erfolg.

Nebenbei engagiert sie sich kulturpolitisch und sozial (im Vorstand des Kinderhospizes Sternenbrücke) und zog zwei Jungen auf. "Mischa ist elf, Daniel 19. Zwei typische Theaterkinder: eigenwillig und selbstständig."