Carel Kraayenhof, Kimmo Pohjonen, Attwenger und viele mehr treten beim Festival Akkordeonist! rund um die Reeperbahn auf.

Die Quetschkommode, auch Akkordeon genannt, ist ein unterschätztes Instrument. Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter will das mit seinem ersten Festival ändern. Vom 13. bis 20. Februar dreht sich in den Klubs und Theatern auf dem Kiez alles um die Ziehkommode. Auftritte von Stars wie Richard Galliano und seinem Tangaria Quartett (18.2.) oder das experimentelle Accordion Tribe (19.2.) sind längst ausverkauft.

Der holländische Bandoneonspieler Carel Kraayenhof (13.2., 19.30, Imperial-Theater) führt mit seinem Sexteto Canyengue einen von Astor Piazzolla inspirierten Tango Nuevo vor. Zu einem Doppelkonzert lädt das klassisch orientierte Duo Klaus Paier & Asja Valcic gemeinsam mit dem in Hamburg aufgebauten Quartett des polnischen Akkordeonisten Jurek Lamorski. (14.2., 19.30, Imperial-Theater).

Eine echte Sensation dürfte das Konzert des finnischen Musikrebellen Kimmo Pohjonen und seiner Band Kluster (15.2., 20.00, Grünpan) werden. Ähnlich wie die Band Apocalyptica für das Cello verschreibt sich Pohjonen einem Mix aus Keltenfolk und Punk. Teodoro Anzelotti wiederum nutzt das Instrument, um Werke der Neuen Musik von Komponisten wie Berio, Rihm oder Cage aufzuführen. Der sicher radikalste Anschlag auf die Hörgewohnheiten stammt von dem österreichischen Duo Attwenger (17.2., 20.00, Safari Cabaret). Texte in Qualtinger-Mundarte kombinieren Markus Binder und Hans-Peter Falkner zu einer Art "Turbovolksmusik". Oberösterreichischer Dialekt trifft hier auf Hardcore-Drums. Viel internationale Prominenz, aber auch die heimische Schifferklavier-Szene kommt nicht zu kurz. Das Akkordeon-Orchester Hamburg-Eimsbüttel bestreitet ein Doppelkonzert mit dem Motion Trio (20.2., 19.30, Fliegende Bauten) von Janusz Wojtarowicz. Der Kiez lebt mal wieder.

Akkordeonist bis 20.2., diverse Orte, Karten 24,20-39,60 in allen Abendblatt-Ticketshops und unter T. 35 76 66 66; www.elbphilharmonie.de