Die ersten Thalia-Lessingtage waren ein voller Erfolg: 13 116 Zuschauer (Gesamtauslastung: 84,3 Prozent) sahen 57 Veranstaltungen, darunter Gastspiele aus Berlin, Wien, Tel Aviv und New York und etliche Projekte, die direkt in die Stadt hineinführten. Mit der Verleihung des Lessing-Preises an den Journalisten Klaus Harpprecht gingen die Lessingtage 2010 gestern zu Ende. Dennoch sei es "unsicher", ob dieses Festival weitergeführt werden könne, erklärte Thalia-Intendant Joachim Lux in seiner Begrüßungsrede zur Verleihung des höchsten Hamburger Staatspreises und erinnerte Kultursenatorin Karin von Welck an eine Lessing-Gipsbüste, die er ihr kürzlich geschenkt habe: "Gips gegen Euros." Die Senatorin gab sich optimistisch: "Ich bin mir sicher, lieber Herr Lux, wir werden das schaffen."

In einer warmherzigen Laudatio ehrte der Publizist Hanjo Kesting den Kollegen Harpprecht als einen umfassend gebildeten "Mann der Feder". Das Stipendium der Lessingtage erhielt der Dichter Jan Wagner - der sich unter anderem mit einem Gemüsegedicht sowie einem Doppel-Haiku über den Teebeutel amüsant dafür bedankte.