Lebensweisheiten und lakonischer Blues: Die Berliner Band Element Of Crime spielt heute in der Sporthalle Hamburg.
Hamburg. Sie ist so etwas wie der Dinosaurier der deutschsprachigen Rockmusik: die Band Element Of Crime. Sänger und Vordenker Sven Regener hat seine Schreibmaschine derzeit in die Ecke gestellt. Nach der erfolgreichen, mit dem Bestseller "Herr Lehmann" gestarteten Romantrilogie braucht er jetzt erst einmal neue Erlebnisse.
Die kann er mühelos während der Tournee seiner Band Element Of Crime sammeln, zum Beispiel heute Abend auf der Bühne der Sporthalle Hamburg. Im Gepäck hat das um einen Gastgeiger erweiterte Quartett neue, lakonische Songs vom Album "Immer da wo du bist bin ich nie". Völlig unerwartet landete es auf Platz zwei der Charts und gilt damit als das bestplatzierte der Bandgeschichte.
Die Zutaten sind seit 24 Jahren erfolgreich die Gleichen: lakonische Alltagsbeobachtungen, hingenuschelt mit der typischen Regener-Süffisanz. Es sind die scheinbar banalen Ereignisse, denen er poetische Kraft abringt. Und mit gewohnt schrammeligen Gitarren, einem kräftigen Schuss Country und dem ihm eigenen Herr-Lehmann-Phlegma versieht. "Der liebe Gott liebt dich, und wenn nicht, dann bin ich immer noch da", heißt es in "Deborah Müller". Das "Picheln im Gartencafé" ist nach wie vor seine liebste Beschäftigung, "Worte und Weißwein", "Torte und Tier" sind die bevorzugten Gefährten. Die Lieder laden mehr denn je zum Schunkeln und Mitgrölen ein. Nur beim Thema Liebe dominieren nachdenkliche Töne: "Ich will der, der dich hier rausholt, sein", singt Regener desillusioniert in "Bitte bleib bei mir". Und die Mariachi-Trompete stöhnt dazu. Der "Landschaftsgärtner der Neurosen" hat sein Feld mal wieder gut bestellt. Weswegen die Fans sich trotzdem auf Klassiker wie "Damals hinterm Mond", "Delmenhorst" oder "Weißes Papier" freuen dürfen.
Element Of Crime: heute, 20.00, Sporthalle Hamburg (U Lattenkamp), Krochmannstraße 55, Karten zu 33,65; www.element-of-crime.de
(asti)
