Mit einem Kapitel, das in Geschichtsbüchern kaum behandelt wird, befassten sich sechs Schüler des Johanneums. Sie begaben sich auf die Spuren von fünf verfolgten jüdischen Musikern in der Nazi-Zeit und präsentierten ihre Ergebnisse auch in einer Ausstellung im "Museum of Tolerance" in Los Angeles. Das Projekt entstand, als zwei Schüler Vorträge zu dem Thema im Rahmen des Musikwettbewerbs "Verfemte Musik" in Schwerin hielten. Dort sowie auf einer anschließenden Konzertreise der Preisträger nach Wien und Theresienstadt trafen die Schüler Zeitzeugen, die die Nazi-Zeit dank ihrer Musik überlebt hatten. Sie führten Interviews und dokumentierten sie im Film. Als das Angebot folgte, das Material in einer Ausstellung in Los Angeles zu zeigen, erweiterte sich die Gruppe auf sechs Schüler. Mit viel Engagement entwickelten sie eine Schau, in der sie die Biografien von fünf Musikern mit Tafeln und Filmen vorstellten. Die Präsentation, zu der die Schüler nach L.A. reisten, wurde ein großer Erfolg. "Für uns war es am beeindruckendsten, mit den Zeitzeugen zu sprechen und zu erfahren, dass etwa Anita Lasker-Wallfisch Auschwitz überlebte, weil sie im dortigen Mädchenorchester als Einzige Cello spielte", sagt Anton Marchel (15). Besonders über das Engagement der Schüler freute sich Pate Ralph Giordano, der selber Schüler am Johanneum war.