Die Erzählungen ihres Opas, der den Zweiten Weltkrieg als junger Soldat erlebte, und die Schilderungen ihrer historisch gebildeten Mutter über die Hintergründe des Krieges weckten bei Josephine Lindemann (15) schon früh das Interesse für die persönlichen Schicksale der Menschen, die in dieser Zeit lebten. Gestern erhielt die Schülerin des Hamburger Gymnasiums Buckhorn gemeinsam mit zwei Freundinnen den Bertini-Preis für eine Dokumentation, die die drei in ihrer Freizeit über den Hamburger Architekten Georg Mewes in der Nazizeit erarbeitet hatten.

"Ich schaue mir auch gerne Filme wie ,Inglourious Basterds' an, die das Thema auch mal von einer anderen Seite beleuchten", sagt die aufgeweckte Schülerin. Für sie ist Geschichte aber nur eines ihrer Hobbys. Sie tanzt Ballett, singt im Chor und spielt Fußball im DuWO 08, um sich "mal so richtig auszutoben".

Aber auch für Soziales hat sie ein Faible. Schon als Kind ging Josephine in der Bahnhofsmission ein und aus. "Mein Vater war jahrelang dort der Leiter, und ich half ab und zu mal dort aus." Damals lebte die Familie in St. Georg, mittlerweile in Volksdorf, wo sich Josephine aber auch nicht langweilt: Viele Freunde haben dieselben Interessen.

Bei all ihren Aktivitäten ist das Wichtigste für sie: "Es muss Spaß machen. Und deswegen lasse ich mich auch nicht stressen."