Dirk Luckow, neuer Intendant der Deichtorhallen, will zum Sommerfestival 2010 das “White Bouncy Castle“ von William Forsythe installieren.

Hamburg. Mit 234.100 Besuchern können die Deichtorhallen für 2009 erneut ein Rekordergebnis verbuchen.

Nun will der neue Intendant Dirk Luckow mit einem ambitionierten Programm an diesen Erfolg, der noch weitgehend seinem Vorgänger Robert Fleck zu verdanken ist, anknüpfen, obwohl er weiß, dass die finanziellen Rahmenbedingungen schwierig sein werden. Daher setzt er verstärkt auf Partner aus der Wirtschaft wie zum Beispiel auf das Siemens Art Program, mit dem er 2011 die große Themenausstellung "Wunder, Zufälle und andere Ereignisse" realisieren will.

Unkonventionell ist auch die Idee eines Deichtorhallen-Fördervereins, der sich nicht an Privatpersonen, sondern an Unternehmen richtet. "Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass Hamburg im Kulturbereich provinzialisiert wird", sagte Luckow, der gern daran erinnert, dass das Magazin "Capital" die Deichtorhallen zu den weltweit zehn besten Ausstellungshäusern gezählt hat.

So präsentieren die Deichtorhallen zum Auftakt des Sommerfestivals Mitte August das "White Bouncy Castle" von William Forsythe, eine 30 Meter lange und elf Meter hohe Hüpfburg in Form eines Schlosses.

Zu den Höhepunkten dieses Jahres gehört eine Schau mit Film und Videoarbeiten aus dem Bestand der jungen und außerordentlich erfolgreichen Sammlerin Julia Stoscheck (16.4.-25.7.). Große Erwartungen verknüpft Luckow auch mit einer Retrospektive des in Deutschland noch wenig bekannten dänischen Malers, Bildhauers und Filmemachers Poul Gernes (1925-1996), die am 8. Oktober eröffnet wird.

Zurückhaltend äußerte sich Luckow zur angestrebten Kooperation mit der Sammlung Harald Falckenberg. "Es sieht nicht so aus, dass da in der nächster Zeit etwas geschehen wird, da die Finanzierung im Moment nicht geklärt werden kann", sagte Luckow, der allerdings auf einer langfristige Lösung hofft. Nach Abendblatt-Informationen wäre Falckenberg bereit, die Betriebskostenen für das erste Jahr selbst zu übernehmen. Angesichts des knappen Kulturhaushalts ist jedoch schwer vorstellbar, dass die Stadt später die Kosten von jährlich 500 000 Euro aufbringen wird. Die Gespräche mit der Kulturbehörde sollen fortgesetzt werden.