New York/Los Angeles. Der Schauspieler Christoph Waltz ist in den Augen der amerikanischen Filmkritiker der "beste Nebendarsteller" des Jahres 2009. Dem Österreicher wurde die Ehe wegen seiner Darstellung des ebenso kultivierten wie skrupellosen SS-Standartenführers Hans Landa in Quentin Tarantinos Film "Inglourious Basterds" zuerkannt.

Die National Society of Film Critics, der etwa 60 namhafte amerikanische Filmkritiker angehören, berät jeweils zum Jahresbeginn über ihre Preise und vergibt sie ohne öffentliche Zeremonie. Die Gewinner werden schriftlich informiert. Vor einem Jahr war Hanna Schygulla als beste Nebendarstellerin geehrt worden.

Ebenfalls gestern wurde bekannt, dass Waltz in seinem nächsten Film den Psychoanalytiker Sigmund Freud spielen wird. Wie die Internetseite moviepilot.de berichtete, dreht Waltz an der Seite der Hollywood-Schauspielerin Keira Knightley. Knightley, die unter anderem aus den Filmen "Fluch der Karibik" bekannt ist, spielt demnach eine seiner Patientinnen.

Regie in dem Film "The Talking Cure" soll der Internetseite zufolge der Kanadier David Cronenberg führen, der für viele Horrorfilme bekannt ist. Grundlage für den Film über Freud ist das gleichnamige Theaterstück des britischen Drehbuchautors Christopher Hampton.

Waltz hält sich derzeit in Hollywood auf. Dort hat er gerade "The Green Hornet" mit Cameron Diaz abgedreht. In der Comicverfilmung spielt er den Gegenspieler der Batman-artigen Titelfigur - nachdem Nicolas Cage die Rolle abgelehnt hat.

Die Auszeichnung der amerikanischen Filmkritiker dürften die Chancen von Waltz auf einen Oscar in diesem Jahr weiter erhöht haben. Waltz selbst versucht, die Erwartungen zu dämpfen. In einem Interview mit der "Welt" sagte er: " Ich halte das für überzogen, übereilt, übertrieben, werde mich der Sache aber stellen müssen. Nicht dem Oscar - dafür gibt es keinen Grund -, sondern den sehr schmeichelhaften Prognosen. Ich habe neulich eine Liste gesehen, wer alles infrage kommt - da sind ein paar richtige Granaten dabei." Und auf die Frage, ob er nun ganz in Hollywood bleiben wolle, antwortete Waltz: "Es wäre nicht nötig, hier leben zu müssen." Aber die Frage stelle sich im Moment auch gar nicht, obwohl sein Agent fast täglich Angebote aus den USA für ihn erhalte. Zugleich bedauerte er: "Aus Deutschland kommt gor nüscht."