Die Oyster Bar im Hotel Grand Elysée begeistert - und überrascht zugleich! Nicht nur die Meeresfrüchte sind hervorragend..

Hamburg. Da freut man sich unbändig auf ultrafrische Meeresfrüchte - und dann das obendrauf: Ein Dessert, das so gar keine Wurzeln im Reich Neptuns hat, sticht die Stars wie Hummer, Kaisergranat, Fines de Claire und Sylter Royal fast aus. Hausgedrehtes Vanilleeis an dreierlei Ölen - das "Gehülltes Eis" genannte Finale, das Küchendirektor Peter Sikorra schon vor längerer Zeit ersonnen hat, imponiert in seiner Schlicht- und Schönheit: Je eine Kugel geschmacksintensives Eis, serviert im kleinen ovalen Glas, geht eine geschmeidig-geschmackvolle Liaison ein mit den Aromen Zitrus-Olive, gerösteter Sesam und Kürbiskern (7 Euro). Als wolle der Maître des Hotels Grand Elysée den Gästen am Ende eines genialen Abends noch einmal in Erinnerung rufen: Auch in der Oyster Bar kommt nur erste Klasse auf den Tisch.

Dieses relativ kleine Areal am westlichen Ende des gastronomischen Boulevards im Elysée ist noch ein Geheimtipp - der keiner bleiben darf. Zwischen blau-weißen Wandfliesen portugiesischen Ursprungs prangt in der Auslage auf dem Bartresen prachtvolle Ware auf Eis: Austern, Flusskrebse, Crevetten & Co. Bevor man sich denen widmet, ist eine Petit Bouillabaisse (6,50 Euro) empfehlenswert; die tomatisierte Fischsuppe mit Crouton und Rouille stimmt den Gaumen gut ein auf die restlichen Meeresfrüchte. Die kann man kleckerweise genießen (Austern: Fines de Claire, Sylter Royal, Imperial No. 3, drei Stück 6,90 bis 13,50 Euro, gemischter Austernteller mit sechs Stück 21 Euro, sechs Flusskrebse auf Es mit Zitrone und Safranmayonnaise 11,50 Euro), aber es macht mehr Spaß, aufs Ganze zu gehen: Le Plateau Royal nennt sich das opulent beschichtete Silbertablett, von dem sich zwei Personen für 70 Euro sehr satt essen können: Zwei halbe kanadische Hummer, zwölf Austern, vier Langostinos, vier Flusskrebse und acht Garnelen, alles auf Eis angerichtet und dazu exzellenter Safrandip - so macht man Gäste glücklich!

Vor allem, wenn auch der Service weiß, wie's geht: Gute Weinberatung ist ebenso selbstverständlich wie charmantes Auftreten und die Tatsache, dass jede Frage kundig beantwortet wird. Wir entschieden uns für den 2008 Premier-Cru-Chablis "Vau de Vey" von Jean Durup - ein filigran strukturierter, fulminanter Frischling, der mit 49 Euro einen sehr fairen Flaschenpreis hat und damit schon der teuerste Posten auf der Weinkarte ist (offene ab 4 Euro/ 0,15 l, Flaschen ab 17 Euro).

Gibt's denn gar nichts zu verbessern in der Oyster Bar? Doch: Die Musik dürfte gern etwas stimmiger und französischer sein. Aber das wird ...

Oyster Bar Küche Mo-So 12.00-23.30 (25.12. geschlossen), Hotel Grand Elysée (S Dammtor), Rothenbaumchaussee 10, T. 41 41 27 23; Infos im Internet: www.grand-elysee.com

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