Der Kultursender passt sich den deutschen Sehgewohnheiten am Abend an. Ein Programmhöhepunkt 2010: “Summer of the 60s“.

Hamburg. Jahrelang nahm der deutsch-französische Kultursender Arte Rücksicht auf seine Zuschauer jenseits des Rheins: Das Hauptabendprogramm begann um 21 Uhr, weil die Franzosen es so gewohnt sind. Dafür gab es gute Gründe. In Frankreich erzielte Arte als einer von nur sechs frei empfangbaren Sendern einen Marktanteil von knapp vier Prozent, während der Sender in Deutschland im Promillebereich dümpelte.

Mit Beginn des neuen Jahres stellt sich Arte auf die deutschen Sehgewohnheiten um. Ab 2010 beginnt das Abendprogramm wie bei fast jedem deutschen Sender um 20.15 Uhr. Die Technik macht es möglich: Bereits seit Anfang des Jahres werden die Programme für Deutschland und Frankreich abends auseinandergeschaltet. So müssen trotz der neuen Anfangszeit der deutschen Prime Time die Franzosen ihre Sehgewohnheiten nicht ändern.

Wegen des vorgezogenen Hauptabendprogramms beginnen die Nachrichten künftig schon um 19 Uhr. Die neue Nachrichtensendung, durch die im Wechsel zwei deutsch-französische Moderatorenpaare führen, heißt "Arte Journal". In ihr gehen die bisherigen News-Formate "Arte Info" und "Arte Kultur" auf. Die Nachrichten werden künftig gefolgt von der neuen Dokumentarreihe "Arte Entdeckung".

Neu im Programm sind auch die Europa-Magazine "Der BloggEUR" (sonnabends, 14 Uhr) und "Yourope" (sonntags, 17.45 Uhr) sowie der Popkultur-Schwerpunkt am Donnerstag um 22 Uhr. Auf diesem Programmplatz werden künftig Dokumentationen gezeigt, bei denen es um Jugendkultur, Musik, Mode, Malerei, Design und Literatur geht.

Zu den Programmhöhepunkten im kommenden Jahr zählt im Februar der Schwerpunkt "60 Jahre Berlinale", den Arte nutzt, um noch einmal alle Gewinner des Goldenen Bären zu zeigen. Zudem läuft als Weltpremiere am 12. Februar die restaurierte Originalfassung des Filmklassikers "Metropolis". Ab 30. Januar widmet sich Arte zudem dem "Land der Indianer", im Frühjahr Südafrika und im Juli und August dem "Summer of the 60s".