Ende der Siebziger tippte sich Wolfgang Joop seinen ersten Lizenzvertrag. Senft & Müller hieß die Firma, die sich einkaufte in seine Person.

Sie produzierte Pelze, als die noch stangenweise in den Kaufhäusern hingen. "Dein Name klingt schicker", hatte Renate Senft nur gesagt, denn sie wollte die Firma verjüngen. Eigentlich hatte er seinen Namen gar nicht weggeben wollen, weil er ja damit immer noch Maler werden wollte.

Für die erste Werbekampagne engagierte Renate Senft Helmut Schmidt, den ersten Artdirector der deutschen "Vogue" und die Ikone des schwulen New York. Wolfgang flog also in die USA. Für die Joop-Pelze aus dem Hause Senft sollte Dayle Haddon nackt im Pelz und vor einer Windmaschine posieren. Die schöne Dayle war das Supermodel der Zeit, bekam 1000 Dollar am Tag, das war schon eine Rekordsumme, nicht 50 000 Dollar wie später die Mädchen.

Auf die Anzeige klebte Schmidt noch ein Foto von Wolfgang und dichtete die Unterzeile: "Ich hab ihn: Joop!" Gemeint waren Mantel und Mann. Ein großer Erfolg. "Das Ausrufezeichen hinter deinem Namen behältst du!", entschied Schmidt. "Du hast Starqualität!" Joop dachte nur: "Was redet die Schwuchtel?"