Am 2. November startet Ex-ZDF-Moderator Johannes B. Kerner sein “journalistisches Magazin mit unterhaltendem Anspruch“ bei Sat..

Hamburg. Wie viel "Johannes B. Kerner" steckt in "Kerner"? Anders gefragt: Wie sehr verändert es eine Sendung, wenn der Moderator den Arbeitgeber wechselt? "Ich werde mich natürlich nicht komplett verändern", sagte Johannes B. Kerner gestern auf einer Pressekonferenz in Hamburg, "das wäre auch absurd, dafür bin ich schon zu lange dabei." Seine Show, die am 2. November um 21.15 Uhr bei Sat.1 startet, ist zugleich Neuanfang und Comeback - zu jenem Sender, bei dem er zu Beginn seiner TV-Karriere fünf Jahre lang die Sportsendung "ran" moderierte. Im Anschluss hat er zwölf Jahre für das ZDF getalkt, rund 5000 Gäste befragt. Was dort gut funktioniert hat, wolle man ausbauen - und gleichzeitig die Sendung völlig neu aufstellen. "Keine Grenzen" in puncto Themenfindung gebe es, sagt Kerner, der "im positiven Sinne angespannt" vor der Premiere ist.

Neufindung, Revitalisierung, Modernisierung - das sind die Begriffe, mit denen der Privatsender derzeit operiert. Kerner wiederum scheint begierig darauf, sich als Moderator neu zu beweisen und sich sein Publikum zu "erarbeiten" - und das Montagsformat schlussendlich zu verwandeln in die Sendung, mit der die Woche startet; von der es irgendwann einmal heißen soll, "dass dienstags nicht mitreden kann, wer montags nicht eingeschaltet hat".

Die 30. Sendung sei ihm wichtiger als die erste, sagt Kerner. Auch seine Erwartungen in Hinblick auf die Quote sind, was die Anfangswochen anbelangt, "sehr zurückhaltend": "Die Zuschauerzahlen, die wir im ZDF hatten, werden wir bei Sat.1 nicht bekommen, da bin ich realistisch." Dafür gilt er seinem neuen Arbeitgeber - auch mangels interner Konkurrenz - als "journalistisches Flaggschiff", wie es Tanja Deuerling, Sat.1-Chefredakteurin, nennt.

"Kerner" sei "ein journalistisches Magazin mit einem unterhaltenden Anspruch", beschreibt es der 44-jährige Moderator. Keine Plauderrunde, sondern aktuelle Geschichten gepaart mit Servicethemen, unterbrochen von "mehr Einspielern als zuletzt", dafür mit weniger Prominenten. Insgesamt soll es innerhalb der vier bis sechs Themenkomplexe deutlich temporeicher zugehen als in der alten Sendung. Wenn es läuft wie geplant, sagt Kerner, "wissen die Zuschauer am Ende mehr als vorher und sind thematisch präpariert für die Woche".