Der TV-Standort Ottensen erfährt eine Aufwertung: Zum Jahreswechsel wird Fernsehmacher, die Produktionsgesellschaft von Johannes B. Kerner in den Szene-Stadtteil ziehen.

Wohin genau, will Kerners Mitgesellschafter Markus Heidemanns noch nicht verraten. Bisher produziert die Firma ihre Sendungen im Studio am Rothenbaum. Nicht betroffen von dem Umzug ist Johannes B. Kerners neue Show bei Sat.1 . Sie wird von Spiegel TV Entertainment hergestellt. Die ersten Folgen will die "Spiegel"-Tochter bis Jahresende bei Studio Hamburg in Tonndorf produzieren. Danach geht es in das Studio am Rothenbaum, das bis zum Jahreswechsel noch von den Fernsehmachern blockiert wird.

Hat Harald Schmidt bei Focus TV geklaut? Der Entertainer hatte in seiner Show vom vergangenen Donnerstag einen Einspielfilm über Bundesfinanzminister Karl-Theodor zu Guttenberg gezeigt. Darin ist unter anderem zu sehen, wie der Politiker ein T-Shirt mit dem Aufdruck "KrisenbewälTiger" überstreift. Diese Bilder, heißt es nun bei Focus TV, stammten aus der gleichnamigen Sendung der Münchner Produktionsfirma, die vorletzten Freitag auf Pro Sieben lief. Schmidts Redaktion habe es nicht nur versäumt, um Erlaubnis zu fragen. Die Kennung "Focus TV" sei von den Redakteuren entfernt worden.

Schmidt-Produzent Fred Kogel sagt, in der Show würde nur Material gezeigt, bei dem die Rechte geklärt seien. Er könne dies aber nicht verbindlich für jeden Filmschnipsel sagen. Bei Focus TV bleibt man dabei: Die Bilder sind geklaut. Nun wollen die Münchner Schmidt eine Rechnung in doppelter Höhe schicken. Das ist insofern heikel, da der Entertainer dem Haus bisher freundschaftlich verbunden ist: Im gedruckten "Focus" erscheint eine Kolumne von ihm.

Bei Gruner + Jahr hat mit dem Verkauf des Gesundheitsmagazins " Healthy Living " an ein von G+J gemeinsam mit dem Klambt Verlag betriebenes Joint Venture der lange erwartete Umbau des Verlags begonnen. Leidtragende sind die Redakteure: Gut ein Drittel der 14 Mann starken Redaktion muss gehen. Und der Personalabbau geht weiter: Von den etwa 30 Mitarbeitern der Dokumentation des Zeitschriftenhauses wird bis 2012 ebenfalls ein Drittel seinen Arbeitsplatz verlieren. Ein Verlagssprecher sagt, dies solle "weitgehend sozialverträglich" geschehen. Es sei "unumgänglich", dass "die G+J-Dokumentation ihren Leistungsumfang der Lage anpasst und diesen künftig deutlich preiswerter erbringt". Erst kürzlich hatte G+J-Chef Bernd Buchholz , der bei der Verkündung von Grausamkeiten die Salamitaktik einem klaren Schnitt vorzieht, in einem Interview gesagt: "Es geht uns nicht gut."

Nach dem Weggang von Pressesprecher Torsten Fricke verlässt auch der Leiter der Unternehmenskommunikation Stefan Vollmer den Pay-TV-Sender Sky . Er wird spätestens zum 1. November Sprecher der Deutschland-Niederlassung des Satellitenbetreibers SES Astra . Frickes Posten wird nicht neu besetzt, während Sky-Chefkommunikator Hans-Jürgen Croissant für Vollmer nach einem Nachfolger fahndet.

Kai-Hinrich.Renner@abendblatt.de