Mitte September hatte Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts, im Abendblatt-Interview die Abschaffung der Theater-Subventionen und stattdessen die Vergabe von jährlich sechs nicht übertragbaren Ticket-Gutscheinen an alle Bürger gefordert. "Es würden dann die Bürger entscheiden, wen sie durch die Abgabe ihrer Kulturgutscheine fördern und nicht die Kulturbehörde", hatte Straubhaar gesagt.

In einem Gastbeitrag für das Abendblatt hatte Thalia-Intendant Joachim Lux Straubhaar entgegengehalten, mit seinem Gutschein-Vorschlag gäbe er einen gesellschaftlichen Wertekonsens auf, der "nicht ausschließlich auf unmittelbar effizienten Prinzipien beruht". Lux lud Straubhaar in eine Aufführung von Elfriede Jelineks "Die Kontrakte des Kaufmanns" ein, einem Stück, in dem sich die Literatur-Nobelpreisträgerin mit der Weltwirtschaftskrise auseinandersetzt, und regte zugleich an, eine Kritik zu schreiben, die das Thalia-Theater veröffentlichen werde, "egal wie sie ausfällt".

Lesen Sie, wie der HWWI-Direktor das Jelinek-Stück und seine Gutschein-Erfahrung fand.