Beim ersten seiner sechs “Elbphilharmonie-Konzerte“ dieser Saison beeindruckte der Star-Bariton in der Laeiszhalle mit Brahms' “Die schöne Magelone“.

Hamburg. Thomas Quasthoff und Brigitte Fassbaender bewiesen zum Auftakt von Quasthoffs Konzertreihe "Stimmwelten" beides. Kitschiger als in Ludwig Tiecks romantischem Rittermärchen von der "Schönen Magelone" geht's nämlich nimmer. Doch dank ihrer Herzlichkeit gelang es der Fassbaender als Rezitatorin, ein leises Schmunzeln hörbar werden zu lassen, ohne das triefende Sentiment in Tiecks Text zu verraten. Quasthoff wiederum gestaltete souverän und glasklar in der Diktion die reiche Palette an Emotionen in Brahms' 15 Romanzen: Vom Heroisch-Kraftprotzenden über das Lyrisch-Schmachtende, liebliche Schlaflieder bis zur Wehklage des Schiffbrüchigen stehen ihm alle Register zur Verfügung.

Auch das Komische und das Sentimentale gehören - als Zugaben - in sein Repertoire: Bei Quasthoffs Interpretation von Brahms' Sauflied "Unüberwindlich" konnte man die Fahne förmlich riechen. Und wer beim abschließenden Duett der beiden großer Sänger nicht mindestens ein kleines bisschen gerührt war, dem ist nicht zu helfen.