“Ich liebe alles, was süß ist. Nur muss ich leider häufig darauf verzichten, wegen der Figur“, gesteht Mario Adorf und blickt mit einem gewissen Bedauern auf die Torte mit seinem Konterfei.

Lübeck. Die süße Versuchung ist ein Geschenk seines Teams, mit dem er zurzeit an dem ARD-Zweiteiler "Der letzte Patriarch" arbeitet. Das ist doch mal ein passender Titel für einen Schauspieler, der gestern 79 Jahre alt wurde. Adorf spielt den Lübecker Marzipanfabrikanten Konrad Hansen, der seine Firma an seinen jüngsten Sohn Lars (Max Urlacher) übergibt - und damit seine älteren Kinder Sven (Kai Scheve) und Britta (Julia Richter) verletzt. "Hansen ist ein charmanter Kotzbrocken, der ganz schön hart sein kann. Aber er kennt seine Fehler und daraus lernt er. Das hat die Rolle für mich so interessant gemacht", beschreibt Adorf seinen Hansen, der ihm von Brigitte Blobel auf den Leib geschrieben wurde. Das Lübecker Unternehmen Niederegger, wo gestern einige Szenen gedreht wurden, ist Vorbild der Handlung, auch wenn die Geschichte frei erfunden ist, betont die Drehbuchautorin. Gedreht wird noch bis Mitte November in Lübeck, Hamburg, Shanghai und Singapur, gezeigt wird "Der letzte Patriarch" zum 80. Geburtstag Adorfs im September 2010.