Michael “Bully“ Herbig filmt sich quer durch die deutsche Nachkriegs-Kulturgeschichte.

Nach seinen Kassenknüllern "Der Schuh des Manitu", "(T)Raumschiff Surprise" und "Lissi und der wilde Kaiser", mit denen er die Motive der Winnetou-, Enterprise- und Sissi-Filme persiflierte, hat er nun "Wickie und die starken Männer" aufs Korn genommen. Herausgekommen ist allerdings keines der üblichen Herbig-Gagfeuerwerke mit viel Plüsch, tuntigen Hauptdarstellern und Zoten ohne Ende. Bully Herbig hat die "Wickie"-Serie nah an der Vorlage aus den 70ern in Kinobilder umgesetzt und einen ernsthaften Kinder-Abenteuerfilm gedreht; mit vielen zotteligen Perücken und barbarischen Utensilien, aber ohne den hanebüchenen Unsinn, der Herbigs Kinofilme bislang auszeichnete.

Der kleine Racker Wickie (Jonas Hämmerle, 11) und sein Vater Halvar (Waldemar Kobus) müssen turbulente Episoden bestehen, wobei immer wieder Köpfchen die Wikinger-Muskeln aussticht. Natürlich tauchen die üblichen Verdächtigen auf: Snorre (Christian A. Koch), Tjure (Nic Romm) und Gorm (Mike Maas), der mit seinem berühmten "Ich bin entzückt" in die Luft hüpft. Und kein Wickie ohne den Schrecklichen Sven, hier verkörpert von Günther Kaufmann. In starken Nebenrollen: Jürgen Vogel (Pi-Pi-Pi-Pirat) und Christoph Maria Herbst (Pokka). Bully Herbig selbst hält sich als Darsteller zurück. Er gibt den spanischen Chronisten "Congaz".