Jessica Schwarz in der wohl größten Rolle ihrer Schauspielkarriere: als legendäre Romy Schneider.

Hamburg. Fast ein Jahr ist vergangen, doch es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen. "Ich bin noch so dicht an dieser Rolle, als wären die Dreharbeiten gerade erst vorbei", sagt Jessica Schwarz, die gestern ihren neuen Film in Hamburg vorstellte: "Romy" über, na klar, das Leben von Romy Schneider unter der Regie von Torsten C. Fischer. Der Film läuft am 11. November in der ARD. Aus dem Leben der Schauspielerin hätte man locker ein Dutzend Filme machen können, findet Drehbuchautor Benedikt Röskau: "Die Fülle des Materials hat mich fast erschlagen."

Der Film bleibt dicht an den bekannten Bildern und Posen, den überlieferten Aussprüchen, den Karrierehöhepunkten und Lebenstiefpunkten. "Wichtig war uns darüber hinaus", sagt Regisseur Fischer, "eine Skizzenhaftigkeit zu erhalten." Heißt: Er hat sich in einer Annäherung versucht, nicht an einem fixierten, ausgedeuteten Bild. "Ihr entziffert mich nicht", soll Romy Schneider einmal gesagt haben. Diesen Ausruf wollte Fischer für sein Projekt bewahren.

Ohne viel Aufhebens, so scheint es, ist dieses Projekt abgelaufen - man denke nur an das Hickhack um den etwa zeitgleich angekündigten Kinofilm "Eine Frau wie Romy" mit Yvonne Catterfeld, der mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zustande kommen wird. Und doch, es ist ein Großprojekt: rund 5,8 Millionen Budget, 40 Drehtage, zwei Jahre Vorbereitungszeit. Zehn Minuten mehr als die üblichen 90 Minuten hat die ARD dem Regisseur zugestanden; gleich im Anschluss läuft die Dokumentation "Romy Schneider - Eine Nahaufnahme" von Julia Benkert.

Ein Film über den Menschen Romy Schneider sollte es werden. Ein Film, der Einblicke gewährt hinter die Fassade der Legende. Ein schwieriges Unterfangen, existieren doch von der Schauspielerin, die 1982 im Alter von nur 43 Jahren starb, kaum Momente, in denen sie unbeobachtet ist. Auch Privatheit ist bei ihr größtenteils inszeniert.

Jessica Schwarz hat viel über Romy Schneider gelesen, viel gesehen und außerdem ein halbes Jahr vor Drehbeginn jedes Gespräch über Schneider abgelehnt, um sich voll auf die Rolle konzentrieren zu können. "Der schwerste Drehtag war für mich die Szene vor dem Haus, wo Romys Sohn gestorben ist. Wir haben am Originalschauplatz in Paris gedreht, und das war schon ein ganz schöner Schock", sagt sie.

"Der Zauber, der sie umgibt, lässt niemanden kalt, der sich mit ihr beschäftigt", glaubt Produzent Markus Brunnemann. Und Autor Röskau mutmaßt: "Dies wird sicherlich nicht der letzte Film über Romy Schneider gewesen sein - zu Recht."