Die Galerie KunstLeben feiert ihr fünfjähriges Bestehen mit Visionen für das Stadtquartier.

Zerwühlte Hotelbetten enthüllen die Fotografien von Anke Grelik. Bei Ilona Habben gibt's ironischen Kaffeeklatsch. Grauenvoll entstellt ist die Schnauze des weißen und des schwarzen Pudels. "Des Pudels Kern" lautet der Titel der Gewinnerarbeit von Daniela Milosevic. Sie hat den Jungkuratorenwettbewerb gewonnen, den die Galerie KunstLeben zusammen mit der Kulturstiftung und der Cafe-Royal-Stiftung initiiert hat. Es ist eine virtuose Gruppenausstellung geworden, mit der die Galerie KunstLeben jetzt ihr fünfjähriges Bestehen feiert. Zehn Künstler und drei Ateliers sind am Projekt "Kunst Leben im Hamburger Gängeviertel" beteiligt. "Wir möchten hier für junge Künstler ein kreatives und finanzierbares Arbeitsfeld schaffen", erklärt Galeristin Ulrike Klug. Seit fünf Jahren kämpfen die Kreativen für ein lebendiges Gängeviertel mit Ateliers, Läden, Werkstätten, Cafés - eine richtige Kulturmeile von der Staatsoper bis zur Laeiszhalle. Mit Ausstellungen, Buchprojekten und Aktionen treiben sie Leben in das ausgestorbene Quartier.

"Tonnenweise Taubenscheiße" musste der Nachwuchskünstler Michael Conrads aus seinem Atelier räumen, bevor an großformatiges Malen zu denken war. Heute findet er: "Dieses fliederlila Atelier passt perfekt zu mir und meinen Arbeiten."

Ein Künstlerquartier zum Vorzeigen soll im Gängeviertel entstehen, wie die Hackeschen Höfe in Berlin. Damit ihre VisionRealität wird, hat KunstLeben einen Verein aus der Taufe gehoben. Die Kreativen finden hier, dass des Pudels Kern ein goldener ist. Die Überprüfung lohnt sich.

Galerie KunstLeben , Valentinskamp 38, bis 26.9., www.kunst-leben.de