Zu Beginn seiner Karriere wollte er nur einen Job, der ihm ein Monatssalär von 1000 Mark garantierte. Das war 1948. Zu dieser Zeit verdingte sich Günter Prinz für geringes Honorar als freier Polizeireporter in Berlin.

Am Ende seiner Karriere war der Journalist, der weder ein Studium noch ein Volontariat absolvierte, Vorstandsvorsitzender des Verlags Axel Springer. Heute wird er 80 Jahre alt.

Nach Stationen bei der "B.Z.", der Illustrierten "Quick" sowie den von ihm entwickelten Blättern "Jasmin" und "Eltern" wurde Prinz 1971 Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, deren Auflage er von damals drei Millionen auf über fünf Millionen Exemplare steigerte. Sein Erfolgsrezept: "Ich habe einfach ins Blatt gebracht, was mich besonders interessierte."

1981 stieg der König des Boulevards zum Redaktionsdirektor auf und legte mit den von ihm entwickelten Magazin-Titeln wie "Bild der Frau" und "Auto-Bild" den Grundstein der "Bild"-Gruppe.

1985 wurde Prinz in den Vorstand berufen, den er 1987 wieder verließ. Nach einem Intermezzo beim Burda Verlag kehrte er 1991 in den Springer-Vorstand zurück. 1994, kurz vor seiner Pensionierung, übernahm er dessen Vorsitz. Prinz, der in Hamburg lebt, hält sich mit Tennisspielen fit. Der Prominentenanwalt Matthias Prinz ist eines seiner drei Kinder.