Es braucht nicht erst das Lob seiner Crew, um festzustellen, dass Sebastian Schipper ein enthusiastischer Mensch ist. Er kann sich begeistern - und damit auch andere.

Mit "Mitte Ende August" hat der 41-Jährige mit der Strubbelfrisur, der eine jungenhafte Unbedingtheit ausstrahlt, nun seinen dritten Film als Regisseur vorgelegt, nach dem Roadmovie "Ein Freund von mir" und "Absolute Giganten".

In der Branche allerdings ist er schon länger: Eigentlich ist Schipper Schauspieler, studiert hat er an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München. Er war als deutscher Soldat in "Der englische Patient" besetzt und hat unter Tom Tykwer in "Winterschläfer" und "Lola rennt" gespielt. Seit fünf Jahren steht er hinter der Kamera. Tykwer ist ihm mittlerweile als Produzent verbunden, auch den nächsten Kinofilm, einen Thriller, verwirklichen sie gemeinsam.

Schipper, geboren in Hannover, lebt in einer Dachgeschosswohnung zwischen Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg. Dort schreibt er an seinen Drehbüchern oder kocht für Freunde: "Neulich habe ich für 13 Leute Pasta gemacht - al dente!" Ob er es in diesem Sommer - vielleicht Mitte, Ende August - in den Urlaub schafft, weiß er nicht: "Aber mein Biosystem verlangt nach Meer." Strandlektüre hat er sich schon zugelegt: "Infinite Jest" von David Foster Wallace. 1100 Seiten. Definitiv etwas für Enthusiasten.