Was sie noch reizen würde in ihrer Karriere? Höchstens eine Büchersendung, hat Amelie Fried einst auf die Frage geantwortet.

Die hat sie jetzt. "Die Vorleser" heißt die neue ZDF-Sendung, der die Moderatorin und Bestsellerautorin und der Literaturkritiker Ijoma Mangold vom 10. Juli an ein Gesicht geben werden.

Amelie Fried konnte bereits lesen, bevor sie in die Schule kam - was vielleicht damit zu tun hat, dass sie in einem Haushalt mit 15 000 Büchern aufwuchs, wie sie gern betont. Der Vater Verleger, die Mutter Buchhändlerin. Verheiratet ist Fried mit dem Drehbuchautor Peter Probst. Lesen, man kann das wohl so sagen, bedeutet viel im Leben von Amelie Fried - auch wenn sie in der Zeitung vor allem die Artikel liest, die ihr Mann für sie hinlegt.

"Mit einem lachenden und einem weinenden Auge" verlässt die 50-Jährige die Talkshow "3 nach 9", die sie seit 1998 zusammen mit dem Chefredakteur der "Zeit", Giovanni di Lorenzo, moderiert. Im Juli macht sie eine letzte Live-Sendung. Leidenschaftlich und glaubwürdig will die zweifache Mutter Literatur empfehlen. Und bitte, bitte nicht zugeschüttet werden von Verlagen mit Büchern und Privatleuten mit unveröffentlichten Manuskripten. Auch Vorgängerin Elke Heidenreich hat sich in puncto "Vorleser" bereits bei Amelie Fried gemeldet: "Du brauchst keine Tipps von mir. Du kannst das!"