Im Karolinenviertel verknüpft “Die Gesellschaft“ Plattenteller mit Tellergerichten und ist gleichzeitig Bar, Café, Restaurant und Galerie.

Hamburg. "Jetzt essen wir Tomaten-Rosmarin-Suppe mit Parmesan-Ciabatta und genießen dazu 'More Parts Per Million' von The Thermals", so lautet ein typischer Eintrag auf der Facebook-Seite der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist eine neue Bar, die gleichzeitig Café, Restaurant und Galerie ist. Ein "Place To Be", ein Ort, an dem man sein sollte. Denn die einfache, aber raffinierte und stets frisch zubereitete Küche mit Flammkuchen, Pasta und Pizza, Sandwiches und Salat wird mit Kultur verknüpft - sozusagen kulturinarisch.

Für die Betreiber der Gesellschaft war der Thermals-Hör-Marathon im vergangenen Monat, bei dem fünf Alben der Band in chronologischer Reihenfolge auf Vinyl gespielt wurden, eine ganz typische Veranstaltung, die in ähnlicher Form mit anderen Bands hoffentlich fortgesetzt wird. Das Programm gestaltet sich bisher häufig spontan und wird auf der Facebook-Seite der Gesellschaft kommuniziert.

Doch es muss ja nicht immer gleich ein Marathon sein; Musik vom Plattenteller gibt es schließlich immer in der Gesellschaft, während man allerlei Köstlichkeiten zu sich nimmt - ob Kuchen, Kaffee, warme Speisen oder Cocktails. "Bei uns wird man nicht schief angeguckt, wenn man nur einen Tee oder ein Bier trinkt", erklärt Hannes Langner, einer der Betreiber der im schönen Retro-Chic eingerichteten Bar.

Die Betreiber haben lange in der Hamburger Szene gearbeitet. Gemeinsam standen sie in der Mutter hinter dem Tresen, die Bar, ohne die es die sogenannte Hamburger Schule und Bands wie Tocotronic und Blumfeld vielleicht nie gegeben hätte. Noch heute ist sie Treffpunkt für Hamburgs Musikszene. "Wir haben eben bei den Besten gelernt", erklärt Langner, der über viele Jahre eine Hälfte der spannenden Partyreihe "Kiss Kiss Club" gewesen ist. Auf dem Plattenteller in der Gesellschaft wird aber vor allem serviert, was auch zum Tellergericht passt, getanzt wird schließlich meistens erst in den späten Abendstunden oder bei speziellen Veranstaltungen: Erst neulich hat die Band Fenster ein Frühstückskonzert gespielt, Mitglieder von Herrenmagazin haben vorgelesen, und das Hamburger Fanzine "Transzendieren Exzess Pop" hat seine Release-Feier dort veranstaltet. Auch der englisch-dänische Künstler Daniel van der Noon kam vorbei, um das erste Mal in Deutschland auszustellen und die schöne große Fensterwand künstlerisch zu verzieren.

Auch ohne das vielfältige Programm liest sich die Speisekarte der Gesellschaft ausgezeichnet: Die Rigatoni mit Süßkartoffelsauce, karamellisierten Zwiebeln und Radicchio gehen besonders gut, der Flammkuchen mit Ziegenkäse, Trauben, Honig und Thymian jedoch ist das Glanzstück der Küchencrew, denn er ist ein bisschen wie Die Gesellschaft selbst: eigen, verspielt und gut durchdacht.

Die Gesellschaft täglich ab 12.00, So-Do bis 24.00, Fr/Sa bis 2.00, Küche Mo-Fr 12.00-15.00, 18.00-22.00, Sa/So 12.00-22.00, Karolinenstraße 16 (U Messehallen), T. 43 27 20 20; www.facebook.com/diegesellschaft