Lieder op Platt wurden Erkki Hopf an der Wiege nicht gesungen. Und dennoch spricht und singt der in Hamburg geborene Komödiant seit 19 Jahren am Ohnsorg-Theater auf Plattdeutsch. Und feiert einen Triumph nach dem anderen. Im "Sommernachtstraum" gab er den spitzbübischen Kobold Puck, warf sich ins Kostüm von Charleys Tante und spielt nun den schüchternen Blumenladenverkäufer Simon. Der erobert sich mit seiner fleischfressenden Pflanze im ersten Ohnsorg-Musical "De lütte Horrorladen" die Herzensdame - und im Sturm das Publikum.

Genau vor 20 Jahren hatte Erkki Hopf, heute 48, am Stadttheater Lüneburg eine andere Rolle: die des Anfängers. Hier entdeckte ihn der damalige Ohnsorg-Intendant Walter Ruppel. "Ich wollte zwar weg, aber eigentlich nicht Volkstheater machen", erzählt Hopf. "Außerdem konnte ich kein Platt, nur Finnisch." Denn nach dem Abi an der Albert-Schweitzer-Schule hatte Hopf, Sohn einer Finnin, einige Zeit in Helsinki verbracht. Ruppel aber sprach: "Zwei Jahre am Ohnsorg haben noch keinem Schauspieler geschadet."

Hopf kam, blieb und machte Karriere. Privat eher scheu, entpuppt sich der bescheidene Schauspieler ("Ich bin froh, dass mich im 6er-Bus niemand nach einem Autogramm fragt") auf der Bühne als extrovertierter Komiker, der zu seiner wahren Bestimmung gefunden hat. "Plattdeutsch ist nun meine zweite Muttersprache."