Bei dem einen sind es Gemälde, bei dem anderen vielleicht Matchboxautos. In diesem speziellen Fall kann man - gemeint mit einem Augenzwinkern, garniert mit einem Augenrollen von ihm selbst - sagen: Axel Schneider sammelt Privattheater. Nicht nur in Hamburg, wo er Intendant der Kammerspiele und des Altonaer Theaters ist, das Harburger Theater und das Theater Haus im Park verantwortet. Jetzt hat er als Initiator der Privattheatertage auch dafür gesorgt, dass bemerkenswerte Inszenierungen aus dem gesamten Bundesgebiet in Hamburg gastieren. Es sei, sagt er, "ein lang gehegter Traum". Weniger Künstlerischer Leiter möchte er hier sein als vielmehr "Ermöglicher".

Seinem Lebenslauf sieht man die Leidenschaft nicht auf den ersten Blick an. Schneider, geboren 1966 in Hamburg, Abitur am Johanneum, ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann und studierter Philosoph. Das Theater macht ihm "einfach Spaß". Er, der mit Frau und den Kindern Lea und Luc in Ottensen lebt, sei jedenfalls kein Workaholic.

Kaum zu glauben, denn Schneider macht nicht nur möglich, er macht auch selbst. Zunächst als Regieassistent, längst als eigenverantwortlicher Regisseur, der bisweilen auch die Dramatisierung literarischer Vorlagen übernimmt. Sammler, Tausendsassa, Getriebener? Vor allem einer, der in sich ruht - und eine gute Vorbereitung hatte: Als Jugendlicher war Axel Schneider Zehnkämpfer.