Lokal und international: Das Kulturfestival Altonale startet am 31. Mai und bietet bis zum 17. Juni Musik, Filme, Literatur und das Straßenfest.

Tafeln in einer duftenden Gartenlandschaft auf dem Spritzenplatz, Schauknutschen auf Balkonen, selber lesen oder vorlesen lassen, musizieren oder der Musik zuhören, mit ganz Ottensen im Chor singen oder einfach mit Freunden auf den Partys feiern: Die Altonale bietet viele große oder kleine Events für aktive wie auch für passive Kunstfreunde. Denn das Team um den künstlerischen Leiter Gerald Fiedler versteht das groß angelegte lokale wie internationale Kulturereignis als kreatives Mitmachfestival. Auf den mehr als 100 Veranstaltungen der 14. Altonale-Auflage vom 31. Mai bis 17. Juni gibt es einige Neuigkeiten, auch Überraschungen und Unbekanntes zu entdecken. Denn das Partnerland der Altonale ist diesmal Russland mit eingeladenen, aber auch vielen in Hamburg lebenden Künstlern.

Kulturnacht

Die Russen besetzen zur Eröffnung am 31. Mai (Einlass ab 18 Uhr, Programm ab 19.30 Uhr) alle Räume des Altonaer Museums. Matvey Slavin studiert an der HFBK und zeigt Zeichnungen in der Ausstellung "Mensch und Ware". Russische Tanzgruppen und der Chor der orthodoxen Gemeinde treten auf. Es singen die Chansonnette Masha Feininger und der Liedermacher Sergej Protasov, der Verein rockfront ist dabei, Kult sind bereits die Führungen der Autoren Sven Amtsberg und Michael Weins, auf denen sie wohlgehütete Wahrheiten über die Ausstellungen des Museums enthüllen. Ab 22.30 Uhr startet dann die MaYowka-Party im Foyer mit DJ Boo und DJ Partizan.

Bildende Kunst

Auf der Altonale ist Kunst in allen Spielarten von Bildern über Fotografien und Skulpturen bis zu Raum-Installationen zu sehen. Sie wird auch in ungewöhnlicher Form präsentiert: als "Eat-Art-Intervention" am 3.6. (18 bis 22 Uhr) mit Essen, Lesung und Musik am Spritzenplatz. Oder als "Fast Food" für Eilige im "Kunst-Imbiss", für Kauflustige in Galerien und beim Kunst-Markt sowie auch für Flaneure als "Kunst im Schaufenster" beim Window-Shopping in den Straßen Ottensens.

Film

"Glücksritterinnen" (14.6., 20 Uhr, Lichtmess) und "The Hipsters" (3.6., 21 Uhr, Studio) sind Hingucker des russischen Kinoprogramms. Außer Dokumentar-, Kunst- und Kurzfilmen sind Crossover-Projekte zu erleben: ein Filmkonzert mit Tuten und Blasen zu Sergei Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" (10.6., 20 Uhr) in den Zeise-Kinos. Flexibles Flimmern inszeniert eine Stummfilmvorführung im Leiterlager von 1000 Töpfe und präsentiert den ersten russischen Science-Fiction-Film "Aelita" (6. bis 9.6., Einlass 20 Uhr) mit neuer Musik. Und Kinder-Kino mit Animationsfilmen aus der Moskauer Filmhochschule zeigt am 15.6. (15 Uhr) das Haus Drei.

Literatur

Ahoi für neue Bücher im Aufwind heißt es bei den literarischen Schiffsfahrten: Katrin Seddig, Judka Strittmacher und Helge Timmerberg (3.6., 18 und 20 Uhr, Anleger Övelgönne) lesen auf den Elbewellen aus ihren Werken. Von der Kanzel in der Christianskirche (7.6., 18 Uhr) können beim "Heiligen Bim Slam" Spontanpoeten im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren ihre Künste demonstrieren. Die "Poeten im Park" sind unterwegs, auch der Poetry-Bus mit Tobais Kunze, Benjamin Maack mit "Read 'n' Ride" oder "Der Club der polnischen Versager". Auch Jugendliche kommen mit Lesungen nicht zu kurz.

Musik

Von den neun Konzerten haben fünf einen russischen Schwerpunkt. Lyrik in Wort, Klang und Bild bietet das "Scharren des Schattens" (2.6., 20 Uhr) in der Christianskirche. Dort erklingt auch Kammermusik von Sofia Gubaidulina, Galina Ustwolskaja und Dmitri Schostakowitsch (5.6., 20 Uhr). Die Alfred-Schnittke-Akademie präsentiert die Gesangsperformance "Primadonna" (7., 9., 10.6., 20 Uhr). Im Kollegiensaal des Altonaer Rathauses treffen fünf Frauen aus der Vergangenheit Altonas, darunter die Fabrikantentochter Olga Zeise, auf fünf Frauen in der Gegenwart.

Theater

Altonas Bürger werden zu Akteuren bei der Stadtteilperformance zum Mitmachen "Altona macht auf!" (8. und 15.6, ab 18 Uhr). Aus Alt mach "Wie neu!" Susanne Reifenrath in den "Miniaturen über das Reparieren" im Kolbenhof (7., 8., 14. bis 16.6., 20.15 Uhr und 17.6., 19 Uhr, Friedensallee 128).

Straßenfest

Zum Finale der Altonale steppt der Bär auf vier Kilometern Straße. Vom 15. bis 17. Juni geht das Spektakel mit mehr als 1000 Künstlern über das Pflaster und elf Bühnen. 150 Vereine und 120 Gastronomen beteiligen sich. Es gibt Musik, Musik, Musik: beim Chorsingen, Massenkaraoke und den Konzerten, darunter die David Huhn Band, Amane mit Adam Bousdoukos ("Soul Kitchen") und die Tomaten Kommunisten.

Altonale 31.5.-17.6., Karten zu 3,- bis 15,- in der Altonale-Infobox am Spritzenplatz u. an den Abendkassen; bei vielen Veranstaltungen ist der Eintritt frei; aktuelle Infos unter: www.altonale.de