Katja Riemann und Olli Dittrich einmal anders: “Die Relativitätstheorie der Liebe“ ist ein Kabinettstückchen über fünf Paare und ihre Probleme.

Ein Großstadt-Liebesreigen um fünf Paare und ihre Probleme - manche von ihnen sind schon längst keine Paare mehr (auch wenn sie noch unter einem Dach leben), andere dagegen wollen es erst werden und sind noch voller Hoffnung. Ihre Wege kreuzen sich in diesem Film, was manchmal unvermeidlich ist, denn zwei der Frauen sind Schwestern, zwei andere Mutter und Tochter. Das erinnert den Zuschauer zuerst einmal an die deutschen Kinokomödien der 80er-Jahre, wozu auch die Mitwirkung von Katja Riemann passt. Dass alle fünf Paare von nur zwei Schauspielern verkörpert werden - Katja Riemann und Olli Dittrich - ist allerdings die Besonderheit der Komödie. Dittrich hat mit so etwas Erfahrung, man denkt gerne an die preisgekrönte Fernsehreihe "Taxi nach ..." mit Anke Engelke oder aber an die (um einiges grobschlächtigere) Werbung für eine Elektromarktkette.

Diese Spots wurden inszeniert von Otto Alexander Jahrreiss, so entstand auch die Idee für "Die Relativitätstheorie der Liebe", Jahrreiss zeichnet hier für Buch und Regie verantwortlich.

Das Besetzungskonzept funktioniert zunächst einmal als Kabinettstückchen: Die beiden Schauspieler demonstrieren ihre Bandbreite, kräftig unterstützt werden sie dabei von der Kunst der Maskenbildner, die etwa Olli Dittrich als prolligen Fahrlehrer mit Halbglatze und Wampe ausstatten oder Katja Riemann einmal als Angestellte des Gesundheitsamtes in eine "graue Maus" verwandeln und sie zum anderen als südamerikanisches "Vollweib" aufbrezeln, die ihrem zu Unrecht eifersüchtigem Ehemann auch schon mal eine eingesammelte, abgeschossene Taube als Leckerbissen serviert.

Nicht alle Rollen sind dabei gleichgewichtig, einige tendieren automatisch zur Karikatur, in anderen neigen die Darsteller eher zu groben Pinselstrichen. Aber je weiter die Filmhandlung fortschreitet, umso mehr werden zumindest einige der Figuren in ihren Widersprüchlichkeiten sichtbar und wirft das Beziehungsgeflecht zwischen ihnen all jene Fragen auf, denen sich Menschen in Beziehungen stellen müssen.

+++-- Die Relativitätstheorie der Liebe D 2011, 96 Minuten, ab 12 Jahren, R: Otto Alexander Jahrreiss, D: Olli Dittrich, Katja Riemann, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg, Passage, UCI Othmarschen-Park/Smart-City; www.liebe-film.de