Die Ausstellung “Das sparen wir uns“ zeigt bissige Karikaturen zum Thema “Haushalt und Sparen“. Es darf galacht und gegrübelt werden.

Rathaus Altona. Sparen ist selten populär. Vielen erscheint es in Zeiten des Überflusses auch völlig überflüssig. Und doch lohnt es sich, auch mal über Selbstbeschränkung nachzudenken - gerade in Zeiten, in denen alles jederzeit verfügbar zu sein scheint, viele aber nur auf Pump leben.

Der Arbeitgeberverband Nordmetall hatte deshalb vor einiger Zeit gemeinsam mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zu einem Karikaturisten-Wettbewerb zum Thema "Haushalt und Sparpolitik" aufgerufen. Die Ergebnisse sind noch bis zum 23. Mai in der Ausstellung "Das sparen wir uns" im Altonaer Rathaus zu sehen, zu der 60 Karikaturisten beigetragen haben.

In der Arbeit von Thomas Plassmann fragt ein todkranker Patient nach seinen Chancen und trifft auf einen Arzt, der erst mal durchrechnet, ob es sich lohnt. Bei Jürgen Tomicek zieht ein "Steuerzahler" genannter Ochse einen Karren, der mit Euro-Rettungspaketen beladen ist. In einer weiteren Plassmann-Arbeit freut sich ein Paar über den neuen Job des Mannes, doch der muss angesichts der miesen Bezahlung erst mal eine Geldquelle auftun.

Es ist ein bissiger Humor, den sich die Figuren da in ihren Sprechblasen abringen. Erst kommt das Grinsen, doch das Grübeln folgt sogleich, wenn das in Tränen aufgelöste Kind in der Karikatur von Gerhard Mester vor dem Spielwarenladen seiner fragenden Mutter erklärt: "Ich hab das alles schon." Oder wenn in Burkard Mohrs Arbeit ein "Haushalt" benannter Wagen übers Ziel hinausschießt und sich der Fahrer fassungslos fragt, wo denn bloß die Schuldenbremse sei. Überspitzt? Ja. Aber auch nah dran an der Wahrheit.

Das sparen wir uns bis 23.5., Rathaus Altona (S Altona), Platz der Republik 1, Mo bis Do 8.00-16.00, Fr 8.00-14.00; www.insm.de