Seine Karriere verdankt er seinem Talent, aber auch seiner guten Ausbildung: Paul Kuhn, geboren in Wiesbaden am 12. März 1928, hat am Konservatorium seiner Heimatstadt studiert. Nach Kriegsende war er der erste deutsche Jazz-Pianist, der im amerikanischen Soldatensender AFN eine feste Anstellung bekam; er spielte in amerikanischen Nachtklubs und gründete 1946 seine erste Combo.

Seine frühesten Jazz-Aufnahmen gehen auf das Jahr 1950 zurück (auf "Shot Gun Boogie", wo Paul Kuhn für das Freddie Brocksieper Star-Quintett Klavier spielte). Er selbst hat mehr als 35 Alben herausgebracht. Auf den Swing- und Jazz-CDs - mal mit der Best-Bigband, mit seinem Paul Kuhn Trio oder auch dem formidablen Filmorchester Babelsberg - kann man sich satthören an Standards wie "Puttin' On The Ritz", "Take A Train" oder "Sister Sadie".

Die größte Beliebtheit erreichte er aber mit eigenen Unterhaltungsshows im aufkommenden öffentlich-rechtlichen Fernsehen, zum Beispiel "Hallo Paulchen", "Die Sendung mit Paul" und "Pauls Party". Zu seinen größten Hits zwischen 1954 und 1972 gehörten "Der Mann am Klavier", "Auf meinem Konto steht das Komma zu weit links", der Oktoberfest-Song "Es gibt kein Bier auf Hawaii" (1963) und "Die Farbe der Liebe" (nach dem US-Schlager "A White Sport Coat"). Viele erinnern sich auch noch an "Kauf dir einen bunten Luftballon", an "Maria" aus der "West Side Story" oder an Lieder aus der Operette "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" von Robert Stolz. Paul Kuhn sang das von Hildegard Knef geschriebene Lied "Heimweh nach dem Kurfürstendamm", "You Are The Sunshine Of My Life" von Stevie Wonder und unzählige Titel der Beatles.