Kommenden Montag beginnt in Deutschland der "Zensus 2011". Bei der Volkszählung werden stichprobenweise zehn Prozent der deutschen Bevölkerung befragt, beispielsweise zu ihrer Wohnsituation, ihrem Ausbildungsweg oder ihrem Arbeitsplatz. Auch 70 000 Hamburger werden teilnehmen. Mit den frischen Daten werden die Statistischen Ämter ihre Zahlen auf den aktuellen Stand bringen - etwa zu Entwicklung und Alter der Bevölkerung.

Die Hansestadt entzieht sich nach bisherigem Kenntnisstand einigen demografischen Trends, die Deutschland in Zukunft vor große Probleme stellen werden. So wächst die Hamburger Bevölkerung in Prognosen der amtlichen Statistiker, während Deutschland deutlich an Einwohnern verliert. Auch die Überalterung, die sich in vielen ländlichen Gegenden schon heute dramatisch zeigt, hat Hamburg bislang verschont. Derzeit gehen Statistiker davon aus, dass das Durchschnittsalter aller Hamburger bei 42,2 Jahren liegt. Ende 2009 waren knapp 19 Prozent der Hamburger 65 Jahre alt oder älter. Dieser Anteil unterscheidet sich nur marginal von denen vorangegangener Dekaden. 2000 lag er bei 16,9 Prozent, 1990 bei 17,6 Prozent und 1980 bei 19,2 Prozent.

Wie verlässlich diese Daten sind, wird der Zensus zeigen. Die Abweichungen könnten erheblich sein: Das Statistische Bundesamt vermutet zum Beispiel, dass die Bevölkerung Deutschlands zurzeit um 1,3 Millionen Menschen überzeichnet wird - das ist die Einwohnerzahl Münchens.