Das Debütalbum von Lena Meyer-Landrut ist manchmal seicht

Hamburg. Dass Lena Meyer-Landruts Debütalbum "My Cassette Player" von jetzt auf gleich an die Spitze der Verkaufscharts schnellen würde (das kann man gut nachlesen auf den Portalen der Internet-Medienhäuser), war vorhersehbar. Selbiges gilt für den Sound und die Qualität der nun vorliegenden 13 Songs, die vom Meister Stefan Raab persönlich produziert wurden. Meyer-Landruts Bühnenname ist schlicht "Lena", das erinnert nicht nur von ferne an die britische Künstlerin Adele, die ebenfalls keinen Nachnamen braucht. Adele gilt wie Kate Nash und Vanessa Charlton als Vorbild und Inspiration der Hannoveraner Abiturientin, die sich anschickt, ihrer am Reißbrett entworfenen Karriere weiteren Schub zu geben. Nach Oslo zum Eurovision Song Contest reist sie sowieso als Favoritin - jetzt auch mit einem Hitalbum.

Ihre Karriere ist wie Instant-Kaffee: schnell aufgegossen und leicht löslich. Auf "My Cassette Player" suppscht nichts, sie schwimmen federleicht, diese Kompositionen, die bis auf zwei Cover-Versionen von Raab alleine oder in Zusammenarbeit mit Lena geschrieben wurden.

Einige Songs der CD kennt man schon, "Satellite", "Bee" und "Love me" platzierten sich zeitgleich in den Top 5 der Single-Hitparade - Rekord. Die restlichen Stücke haben die gleiche Temperatur: Schnippender Lounge-, After-work- und Schmusesoul. Die bald 19-Jährige quakt und knödelt ihre Verse frisch und kräftig, manchmal zu einem Sound, der durchaus funky ist. Sie arbeiten sich ab an den Vorbildern, Raab und Lena, und was dabei herauskommt, ist gar nicht mal verkehrt. Ausstrahlung hat Lena unbedingt, und wer auf Happy-go-lucky-Texte steht, hat seine Lalala-Momente.

Schön harmlos, harmlos schön. Ein paar Kanten mehr hätten es durchaus sein dürfen. So wirkt es gefällig radio-seicht, das vielbeachtete Debüt.

Lena: "My Cassette Player" (Universal)