Die R-n'-B-Diva aus Barbados zeigte bei ihrem Konzert in Hamburg eine ausgefeilte Show - und, dass sie wirklich singen kann.

Hamburg. Konzert war gestern, Multimedia-Hightech-Event ist heute. Jedenfalls bei Rihannas Show in der O2 World. Die Musiker werden auf Podesten wie von Geisterhand über die Bühne gefahren, ein pinkfarbener Panzer mit langer Kanone dient dem Superstar aus Barbados als Turngerät, Tänzer in fantasievollen Kostümen umschwirren sie bei jedem Song, am Ende der 90-minütigen Show regnen rote Papierschnipsel zu dem Song "Umbrella" auf die 9000 Fans herunter.

Rihanna verschwindet viermal im Unterbau oder hinter der Bühne, um in neuer Garderobe von oben einzuschweben oder hydraulisch ins Geschehen gehievt zu werden. Mal als hinternwackelnde Domina in schwarzem Lack, mal im weißen Gitterkleid, ein anderes Outfit erinnert an Tina Turners Kostüm in "Mad Max 3".

Doch der Abend mit der von Jay-Z entdeckten, erst 22 Jahre alten Rhythm-&-Blues-Sängerin ist mehr als eine bunt designte Glamour-Glitzer-Show. Das Mädchen aus der Karibik, das mit seinem kleinen Näschen an Diana Ross wie auch an Barbie erinnert, kann wirklich singen. Mit Pathos wie in "Russian Roulette", zurückgenommen wie in "Rehab", dreckig wie in "Rockstar 101".

Ob Rihanna wirklich Soul besitzt, lässt sich angesichts dieser ausgeklügelten und durchaus unterhaltsamen Pop-Zirkus-Nummer nicht sagen. Aber sie will auch gewiss nicht mit Lauryn Hill oder Erykah Badu um die Krone der "Königin des Soul" kämpfen. Sie spielt in der Megaevent-Liga mit Madonna, Pink, Beyoncé und Lady Gaga. Und in der kann sie mithalten.