Verliebte und Verrückte sind eins, beide leben von Einbildungen, das wusste schon Shakespeare. Seine romantische Komödie "Ein Sommernachtstraum" gastierte von der Bremer Shakespeare Company im Rahmen der Privattheatertage am Altonaer Theater.

"Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand", heißt es da, wenn man den verliebten Demetrius sieht und den verliebten Lysander, die beide Hermia wollen und Helena links liegen lassen. Es gibt wohl kaum etwas Schöneres, als anderen bei ihren Liebeskatastrophen zuzuschauen. Zumal wenn sie so locker, spielfreudig und komisch präsentiert werden wie hier. Oberon ist bei Erik Roßbander ein punkiger Geist. Und wenn er den Herrscher Theseus spielt, tut er so verliebt mit seiner Titania (Ulrike Knospe), dass die beiden ein herrlich schrulliges Pärchen abgeben. Waldgeist Puck ist bei Michael Meyer ein wahrer Zauberer, der Knallerbsen schmeißt und sein Publikum verzaubert.

Der Höhepunkt jedes "Sommernachtstraums", das von den Handwerkern aufgeführte dämliche Liebesspiel, hängt leider ein klein wenig durch, weil Zettel durchgehend Schwyzerdütsch spricht und zu viel auf die Tube drückt. Doch dem vergnüglichen Shakespeare-Abend schadet's nur mäßig.