Hamburg. Die Wilhelmsburger haben Nico Brauner von den Gießen 46ers verpflichtet. Der Aufbauspieler bringt mehr mit als nur einen guten Wurf.

Dass mit einem Wechsel in die Basketball-Bundesliga nun endlich geklappt hat, darüber soll Nico Brauner dem Vernehmen nach sehr glücklich gewesen sein. Mindestens genauso zufrieden dürften sich aber die Veolia Towers Hamburg schätzen, die nach Abendblatt-Informationen der neue Arbeitgeber des Aufbauspielers werden. Die Verpflichtung eines Zweitligaakteuers wirft zwar Fragen auf, die Analyse liefert aber Antworten.

Brauner stößt von den Jobstairs Gießen 46ers zur Mannschaft von Cheftrainer Benka Barloschky. Ordentliche 11,5 Punkte legte der 28-Jährige bei den Hessen auf. Spektakulär und nach der Bundesliga schreiend, ist anders.

Brauner kann werfen und anführen

Das große Aber: Der gebürtige Wiesbadener bringt zwei Fähigkeiten mit, nach denen die Towers intensiv gesucht und in Brauner gefunden haben. Seit jeher glänzte der Spielmacher als herausragender Dreierschütze, in der vergangenen Saison verwandelte er bei hohem Wurfvolumen starke 40,6 Prozent seiner Versuche aus mindestens 6,75 Metern. Die Offensive in die Breite zu ziehen, da bei gefährlichen Werfern nicht ausgeholfen werden darf - exakt das hatte Barloschky für seinen neuen Kader gefordert.

Zusätzlich haben die Hamburger ausgemacht, dass in der krisengeplagten Vorsaison Führungsqualitäten innerhalb der Mannschaft gefehlt hatten. Und auch darauf zahlt die Brauner-Verpflichtung ein. Der 1,87-Meter-Athlet war in Gießen Kapitän, gilt als Vorzeigeprofi, dessen Mitspieler seinen Worten folgen.

Center und Point Guard kommen noch

Sportlich dürfte die Rolle Brauners die eines Wurfspezialisten für bestimmte Spielsituationen sein. Dass er signifikante Minuten sammelt, ist nicht zu erwarten.

Vieles deutet nun aber daraufhin, dass die Towers die Dreifachbelastung aus Bundesliga, Pokal und EuroCup mindestens mit einer festen Rotation aus elf Profis angehen wollen. Ein international erfahrener Center sowie ein Aufbauspieler, dessen Profil demjenigen zuletzt sehr erfolgreicher Bundesligaakteure gleicht, sind offenbar ebenfalls bereits unter Vertrag genommen worden, um künftig an Brauners Seite aufzulaufen.